Lithium-Ionen-Batterien
Es kann losgehen: Der finnische Energiekonzern Fortum hat seine erste Batterierecycling-Anlage in Europa in Betrieb genommen. Standort ist Kirchardt in Baden-Württemberg. Die Schwarzmasse schickt Fortum nach Finnland.
Fortum nimmt Batterierecycling-Anlage in Betrieb
Die neue Batterierecycling-Anlage in Kirchardt (Baden-Württemberg) verfügt über eine Kapazität von 3.000 Tonnen pro Jahr und ist ab sofort in Betrieb. Für Fortum ist es die erste Recyclinganlage in Europa. In der Anlage sollen vor allem Antriebsbatterien aus der Elektromobilität behandelt werden.
Laut Fortum ist die neue Anlage an eine hydrometallurgische Recyclinganlage in Harjavalta, Finnland, angebunden, die ebenfalls von Fortum betrieben und in wenigen Wochen den kommerziellen Betrieb aufnehmen soll. Das eingesetzte Verfahren ist eine Kombination aus mechanischen und CO2-armen hydrometallurgischen Technologien. Die Lithium-Ionen-Batterien werden dabei zunächst mechanisch zerlegt. Die dabei abgetrennten Kunststoffe, Aluminium und Kupfer werden dann dem eigenen Recyclingverfahren zugeführt.
Die gewonnene schwarze Masse der Batterien wird in der hydrometallurgischen Recyclinganlage in Harjavalta aufbereitet, von wo aus sie in die europäische Wertschöpfungskette für Batterien eingespeist werden soll. Aus der schwarzen Masse werden Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan zurückgewonnen.
80 Prozent wird recycelt
Wie Fortum mitteilt, könnten so über 80 Prozent der Batterie recycelt werden. Das Verfahren in Harjavalta verwende die „modernste in Europa verfügbare Recyclingtechnologie“. 95 Prozent der Metalle, die in der schwarzen Masse der Batterie enthalten sind, könnten wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Fortum will erklärtermaßen Europas führender Recycler von Batterien und Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge werden. Wie es heißt, prüft der Konzern weitere Standorte in Europa. Der Standort in Kirchardt soll hierfür der erste Schritt sein.