Weniger Plastikmüll

Fünf Studentinnen haben eine Verpackung für Fertiggerichte entwickelt, die sich im heißen Wasser auflöst. Die Verpackung besteht aus Eierschalen und anderen pflanzlichen Rohstoffen – und kann somit mitgegessen werden.

Essbare Verpackung wird zum Protein-Boost


Eigentlich sieht die 4 auf 2 Zentimeter große Tüte aus wie normales Plastik. In Wirklichkeit besteht sie aber aus Eierschalen und anderen pflanzlichen Rohstoffen. „Unsere Verpackungen bestehen aus einer einfachen Mischung aus pflanzlichem Eiweiß, Eierschalen und strukturgebenden Weichmachern wie Wasser“, erklärt Bahar Abrishamchi, eine der fünf Studentinnen. „Nichts Ausgefallenes oder Kompliziertes – aber es funktioniert.“

Konzipiert ist die Tüte in erster Linie für Fertiggerichte. Löst man die Tüte in heißem Wasser auf, ist innerhalb von Sekunden nichts mehr von ihr zu sehen. Die Bestandteile der Tüte können also als zusätzlicher Protein-Boost mitgegessen werden.

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Für die Umsetzung ihrer Idee brauchten die Studentinnen der Universität Hohenheim neun Monate. „Vor den ersten Experimenten haben wir erst einmal umfangreich Fachliteratur gepaukt“, erinnert sich Mitstreiterin Alena Fries „Das Ganze war definitiv kein linearer Prozess. Im Labor haben wir unsere Herangehensweise immer wieder überprüft, die Methoden angepasst und die Ergebnisse analysiert. Beispielsweise haben wir einmal mit Stärke experimentiert, das aber wieder verworfen: Die Verpackung ist einfach viel zu hart geworden.“

Auch einen Trockenprozess haben die Studentinnen untersucht. „Wann ist es zu nass, wann zu trocken? So haben wir ständig an den Rädchen gedreht und jeden Prototyp auf Stärken und Schwächen untersucht – bis wir schließlich das beste Ergebnis erzielt haben“, erklärt Fries.

Die Mühe hat sich gelohnt. Bei der EIT Food Reuse2Repack Challenge erhielten die fünf Studentinnen den Preis für die innovativste Idee und ein mit 1.200 EUR dotiertes Preisgeld. Jetzt soll das Produkt weiterentwickelt werden. „Unser Produkt kann und muss noch verbessert werden, und das wollen wir auch weiterverfolgen, vielleicht sogar unser eigenes Start-up gründen“, meint Paulina Welzenbach.

320°/re

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