PVC-Produkte

In der EU sollen künftig keine PVC-Produkte mehr in Verkehr gebracht werden, die Blei enthalten. Entsprechende Regeln hat die EU-Kommission am Mittwoch erlassen. Für Produkte, die recyceltes Hart-PVC enthalten, gibt es eine längere Frist.

„Toxische Auswirkungen“: EU verbietet Blei im Kunststoff PVC


In der EU ist künftig Blei im Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) verboten. So darf Blei nicht mehr in Erzeugnissen aus PVC verwendet und in Verkehr gebracht werden. Das umfasst auch Importe. Entsprechende Regeln hat die EU-Kommission am Mittwoch erlassen. Damit gelten nun gleiche Bedingungen für in der EU hergestellte PVC-Erzeugnisse, in denen die Industrie seit 2015 kein Blei mehr verwendet, und importierte Erzeugnisse.

Die Kommission begründet die Maßnahmen mit den „toxischen Auswirkungen“, die die Verwendung und die Einfuhr von bleihaltigem PVC hätten. Bis zu 8,4 Tonnen Bleiemissionen pro Jahr sollen dadurch verhindert werden, „was der Gesundheit der Menschen, insbesondere der Kinder, zugutekommt“, teilt die EU-Kommission mit.

Übergangsfrist für Produkte mit recyceltem Hart-PVC

Bleiverbindungen in PVC-Produkten kommen insbesondere in der Bauindustrie vor, zum Beispiel in Fensterprofilen, Rohren, Schläuchen und Kabeln. Das Schwermetall kann bei der Verbrennung freigesetzt werden und wird mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Im März hatten bereits das Parlament und die EU-Staaten die neuen Maßnahmen verabschiedet.

Produkte, die recyceltes Hart-PVC enthalten, das möglicherweise noch Blei aus alten Abfällen enthält, können nach Angaben der EU-Kommission noch eine „gewisse Zeit lang“ verkauft und verwendet werden, um sicheres Recycling zu fördern und jährlich 1,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einzusparen. Diese Produkte müssen jedoch vollständig mit einer bleifreien Schicht überzogen sein, damit Mensch und Umwelt vor einer versehentlichen Bleiexposition geschützt sind.

320°/dpa/re

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