Lyocellfasern

In Österreich haben sich verschiedene Unternehmen und Organisationen zusammengetan, um Textilabfälle aus Mischgewebe zu recyceln. Sie bereiten das Material zu Zellstoff auf, der für neue Lyocell- und Viskosefasern verwendet wird. Nun ist die großtechnische Umsetzung geplant.

Södra verwertet Textilabfälle aus Mischgewebe zu Zellstoff


Innerhalb einer Kooperation aus österreichischen Unternehmen und Organisation ist es gelungen, aus Haushalts- und Bekleidungstextilien Zellstoff herzustellen und diesen zu neuen Lyocellfasern und Viskosefasern zu verarbeiten. Das Pilotprojekt soll nun in den großtechnischen Maßstab überführt werden, mit dem Ziel, bis 2025 rund 25.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr zu verarbeiten.

An dem Projekt beteiligt sind das Miettextil-Unternehmen Salesianer, die Altstoff Recycling Austria AG (ARA), der Wohlfahrtsverband Caritas sowie der schwedische Zellstoffproduzent Södra und der Faserhersteller Lenzing. Die Arbeitsteilung sieht vor, dass die von Salesianer gesammelten und nicht wiederverwendbaren Alttextilien an die ARA übergeben und anschließend an die Caritas geliefert werden, wo sie mithilfe einer Recyclinganlage manuell sortiert werden. Im Rahmen dessen beschäftigt Caritas mehr als 70 Menschen.

Nach dem Sortierprozess werden die Textilien an Södra geliefert, wo sie recycelt und zu dem von Lenzing und Södra gemeinsam weiterentwickelten Zellstoff der Marke „OnceMore“ verarbeitet werden. Mit der sogenannten „Refibra“-Technologie erzeugt Lenzing daraus neue Lyocell- und Viskosefasern.


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Lenzing ist bereits seit mehreren Jahren im Textilrecycling tätig. Neben der Refibra-Technologie setzt das Unternehmen auch die „Eco Cycle-Technologie“ für die Herstellung von sogenannten Veocel-Lyocellfasern ein. Dabei wird ein Drittel des benötigten Zellstoffs aus Baumwollresten der Textilwirtschaft wiederverwertet. Der restliche zur Produktion benötigte Zellstoff stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die Fasern, die damit hergestellt werden, eignen sich für verschiedene Anwendungen im Hygienebereich.

320°/re

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