Marktbericht

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Die Talfahrt für NE-Metallschrottpreise setzt sich fort. In der vergangenen Woche verbuchten fast alle Schrottsorten teils deutliche Einbußen. Bei den Industriemetallen fehlt ebenfalls der zündende Funke.

Metallschrottpreise nochmals schwächer


Der Mai war kein Wonnemonat für NE-Metallschrott: Seit Anfang des Monats zeigen die Preise für die meisten Schrottsorten nach unten. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) hervorgeht, ging es zum Stichtag 24. Mai für einige Sorten nochmals deutlich abwärts.

• Den größten Preisrückgang verzeichnete erneut Kupferschrott. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) verbilligte sich im Wochenvergleich um 210 Euro je Tonne. Die Erlöspreise für Schwerkupferschrott (Keule) sackten mit 200 Euro ebenfalls stark ab.

• Auch vor Altzinkschrott (Zebra) steht ein größeres Minus. Am unteren Ende verlor Altzinkschrott 120 Euro. Der obere Preis ging um 100 Euro zurück.

• Nickelschrott V2A (Alt- und Neuschrott) musste am unteren Ende nochmals 70 Euro abgeben. Der obere Preis ging da etwas moderater zurück (- 30 Euro). Nickel V4A büßte am unteren Ende 220 Euro ein und am oberen Ende 90 Euro.

• Nach einer dreiwöchigen Flaute gab es bei Aluminiumschrott Bewegung – allerdings nicht zum Positiven. Mit Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) ließen sich 50 Euro weniger erzielen. Die Preisspanne für Aluminiumprofilschrott (Alter) senkte sich um 80 Euro ab.

• Einzig Weichbleischrott (Paket) sorgte für einen Lichtblick, wenn auch nur für einen kleinen. Die Preise für Weichbleischrott kletterten in der Vorwoche um 20 Euro nach oben.

Auf Primärseite hat sich die Abwärtstendenz ebenfalls gefestigt. An der Londoner Metallbörse LME verschlechterten sich die Dreimonatspreise aller wichtigen Industriemetalle (Stichtag 24. Mai). Die größten Preisrückgänge gab es bei Nickel und Zinn. Die aktuellen LME-Notierungen finden Sie hier.

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

Die deutsche Wirtschaft ist im Winter in eine Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. In einer ersten Schätzung war die Behörde noch von einer Stagnation der Wirtschaftsleistung zu Beginn des Jahres ausgegangenen.

„Nachdem das BIP bereits zum Jahresende 2022 ins Minus gerutscht war, verzeichnete die deutsche Wirtschaft damit zwei negative Quartale in Folge“, sagte Behördenpräsidentin Ruth Brand. Schrumpft die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession.

Der Privatkonsum fiel angesichts der Inflation als Konjunkturstütze aus. Sowohl für Nahrungsmittel und Getränke als auch für Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände gaben die privaten Haushalte den Angaben zufolge weniger aus als im Vorquartal. Grund ist vor allem die Inflation. Zwar hat sich der Preisauftrieb zuletzt abgeschwächt, die jährliche Teuerungsrate lag im April mit 7,2 Prozent aber immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau.

Positive Impulse kamen nach Angaben der Statistiker zu Jahresbeginn von den Exporten und den Investitionen. Dabei stiegen die Bauinvestitionen auch wegen des günstigen Wetters. Auch die Investitionen der Unternehmen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge zeigten nach oben.

Die Erwartungen für die deutsche Wirtschaft sind nach Einschätzung von Experten für das Gesamtjahr verhalten. Der Internationale Währungsfonds geht davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum um die Nulllinie herum bewegen dürfte. Der IWF ist damit pessimistischer als die Bundesregierung, die in ihrer Ende April vorgestellten Frühjahrsprojektion ein BIP-Plus von 0,4 Prozent erwartete. Die EU-Kommission rechnete in ihrer jüngsten Prognose mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent für Deutschland.

320°/mk/dpa

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