Zahlen für 2022

Im vergangenen Jahr wurden rund 52 Prozent der Gerätebatterien in Deutschland gesammelt, wie Zahlen der Deutschen Umwelthilfe belegen. Zu wenig, meint der Umweltverband. Bei Lithium-Ionen-Akkus betrage die Sammelquote sogar nur 39 Prozent.

Umwelthilfe: Sammelquote für Gerätebatterien nur knapp erfüllt


Die Sammelquote von 52 Prozent, die die Deutsche Umwelthilfe berechnet hat, basiert auf Angaben der Batteriesammelsysteme. Für Lithium-Ionen-Akkus kommt der Umweltverband auf eine Sammelquote von rund 39 Prozent – bei einer angenommenen Lebensdauer von fünf bis sieben Jahren.

„Noch immer wird nur etwa die Hälfte der Gerätebatterien in Deutschland ordnungsgemäß gesammelt“, kritisiert Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Umwelthilfe. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) müsse nun dringend handeln und das „völlig unzureichende“ Batteriegesetz novellieren. Metz verweist auf das Anreizsystem für die bessere Rückgabe von Batterien, das im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. „Jetzt muss die Bundesregierung endlich liefern.“ 

Aus Sicht der Umwelthilfe könnten ein Kostenausgleich für vorbildliche Sammelsysteme sowie ein Pfandsystem für Lithium-Ionen-Akkus die gewünschten Anreize setzen. „Um die Sammelmengen von Batterien deutlich zu erhöhen, braucht es Anreizsysteme für eine bestmögliche und verbraucherfreundliche Batterierückgabe“, betont Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der Umwelthilfe. „Das kann zum Beispiel durch einen Wettbewerb zwischen den Sammelsystemen der Hersteller erreicht werden, wenn diese einen Kostenausgleich für die Übererfüllung gesetzlicher Ziele erhalten. Für Lithium-Ionen-Akkus ist eine zuverlässige Sammlung wegen des hohen Brandrisikos und der wertvollen enthaltenen Rohstoffe besonders wichtig. Daher brauchen wir für Akkus aus beispielsweise Smartphones, Powertools und E-Bikes ein Pfandsystem.“


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Wegen starker Überlappungen sollte außerdem eine Zusammenlegung mit dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz geprüft werden, rät die Umwelthilfe. Im europäischen Vergleich sei die in Deutschland erreichte Sammelquote für Gerätebatterien unterdurchschnittlich. Andere Länder erreichten bereits im Jahr 2020 Werte von über 75 Prozent. Auch die bevorstehende Verabschiedung der EU-Batterieverordnung erhöht den Handlungsdruck auf die Bundesregierung: Bis 2027 müssten dann mindestens 63 Prozent gesammelt werden und bis 2030 73 Prozent.

320°/re

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