Kreislaufwirtschaft
Die Umweltbelastung aus der Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Verpackungen dürfte in den kommenden Jahren zurückgehen, erwarten Experten. Bis 2045 könnten die damit verbundenen Treibhausgasemissionen sogar um 94 Prozent zurückgehen.
Studie: Verpackungsverbrauch hat Höhepunkt erreicht
Die Treibhausgasemissionen durch Verpackungen in Deutschland könnten in den kommenden Jahren stark zurückgehen. Das geht aus einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung hervor. Demnach könnten die Emissionen bis 2030 um 46 Prozent gegenüber 2021 zurückgehen. Bis zum Jahr 2045 wäre sogar ein Rückgang der Emissionen um 94 Prozent möglich.
„Die Einsparungen gehen zu 39,3 Prozentpunkten auf Faktoren aus dem Handlungsfeld „Verpackungsmarkt und Kreislaufwirtschaft“ zurück, erklärt Kurt Schüler, Geschäftsführender Gesellschafter der GVM. „Dazu gehören beispielsweise leichtere Verpackungen, Mehrwegeinsatz, verpackungssparendes Konsumverhalten, steigender Rezyklateinsatz und nicht zuletzt die stark verbesserte Kreislaufführung von Verpackungen.“
Die übrigen 54,4 Prozentpunkte stammten aus dem Handlungsfeld „Klima- und Energiewende sowie Prozessoptimierung“. „Stichworte sind hier beispielsweise Dekarbonisierung der industriellen Produktionsprozesse, grüne Energiequellen sowie Energieeinsparungen in Produktion und Transport“, so Schüler.
Rückläufiger Verpackungsverbrauch
Die Studie prognostiziert, dass der Verpackungsverbrauch seinen Höhepunkt bereits 2021 erreicht hat und in den kommenden Jahren kontinuierlich zurückgehen wird. Lag der Verpackungsverbrauch (ohne Holz) 2021 noch bei 16 Millionen Tonnen, sinkt er nach Berechnungen der Studie bis 2030 auf 14 Millionen Tonnen sowie bis 2045 auf 11,7 Millionen Tonnen. „Das entspricht einer Einsparung um 13 Prozent bis 2030 sowie um 27 Prozent bis 2045“, erklärt Schüler.
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Die Studie entstand im Auftrag der acht Branchenverbände Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt, Bundesverband Glasindustrie, Deutsches Verpackungsinstitut, Fachverband Faltschachtel Industrie, Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, Industrieverband Papier- und Folienverpackungen, PRO-S-PACK Arbeitsgemeinschaft für Serviceverpackungen und Verband Metallverpackungen. Bilanziert wurden die Treibhausgasemissionen der Rohstoffproduktion, der Packmittelproduktion, der Distribution sowie der Entsorgung und Verwertung.
In die Modellierungen für das Jahr 2030 sowie 2045 wurden bereits beschlossene staatliche oder europäische Lenkungseingriffe berücksichtigt. Geplante Regulierungen wie beispielsweise die neue europäische Verpackungsverordnung sind dagegen nicht in die Prognosen eingeflossen.






