Förderbanken

Eigentlich wäre dieses Jahr Schluss gewesen, doch offenbar ist noch viel zu tun: Die größten Förderbanken der EU wollen die Finanzierung von Circular Economy-Projekten fortsetzen. Bis Ende 2022 wurden knapp 9 Milliarden Euro investiert.

Mehr Geld für Circular Economy-Projekte


Die fünf größten öffentlichen Förderbanken der Europäischen Union und die Europäische Investitionsbank (EIB) wollen ihre gemeinsame Initiative zur Förderung der Circular Economy verlängern. Das haben die Institute vergangene Woche bei ihrem Treffen in Madrid beschlossen. Eigentlich würde das fünfjährige Förderprojekt Ende dieses Jahres auslaufen.

Einen Zeitrahmen und die Höhe des Fördervolumens für die neue Runde nennt die Förderbank KfW, einer der beteiligten Institute, nicht. „Dieses Jahrzehnt ist ein Jahrzehnt der Entscheidung“, sagt KfW-Chef Stefan Wintels. „Es ist von größter Bedeutung, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft weiter zu beschleunigen.“

Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW Bank | Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Das bislang laufende fünfjährige Förderprojekt, das noch bis Jahresende läuft, hat ein Volumen von zehn Milliarden Euro. Bis Ende 2022 seien Projekte im Umfang von 8,9 Milliarden Euro in verschiedenen Sektoren gefördert worden, darunter Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen, Mobilität, Stadtentwicklung, Abfall- und Wasserwirtschaft, erklärt die KfW. Die Projekte erstreckten sich über alle Stufen der Wertschöpfungskette und des Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen, vom Design bis zur Rückführung in den Kreislauf.

Grüner Wasserstoff als Schwerpunkt

Ein Schwerpunkt der neuen Förderrunde soll auf Initiativen für grünen Wasserstoff liegen. So soll ein Beitrag zur Umsetzung der EU-Initiativen RepowerEU, Fit for 55 und zur Verwirklichung der allgemeinen Ziele des europäischen Green Deal geleistet werden.

Für Förderprojekte stellen die beteiligten Institute Darlehen, Kapitalbeteiligungen, Bürgschaften und technische Hilfe bereit. Darüber hinaus beteiligen sich die Institute an Informationskampagnen zum Thema Kreislaufwirtschaft, die zur Entwicklung und Verbreitung einer Kultur der Kreislaufwirtschaft in der europäischen Unternehmens- und Finanzlandschaft beitragen sollen.

Neben der KfW sind die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK – Polen), die Caisse des Dépôts Groupe (CDC – Frankreich) einschließlich der französischen Investitionsbank, die Cassa Depositi e Prestiti (CDP – Italien), das Instituto de Crédito Oficial (ICO – Spanien Bpifrance,) sowie die Europäische Investitionsbank beteiligt.

320°/sr

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