Unterlassungserklärung
Schon wieder muss ein Unternehmen seine Werbung für angeblich klimaneutrale Produkte zurücknehmen. Der Lebensmittelkonzern hat eine Unterlassungserklärung abgegeben – auf Druck der Deutschen Umwelthilfe.
„Klimaneutrale“ Evian-Flaschen: Danone zieht Werbung zurück
Erneut muss ein Unternehmen bei der Werbung für vermeintlich klimafreundliche Produkte zurückrudern. Dieses Mal hat es den Lebensmittelkonzern getroffen, der sich gegenüber der Deutschen Umwelthilfe verpflichtet hat, seine PET-Flaschen der Mineralwassermarke Evian nicht mehr als „klimaneutral“ zu bewerben.
Eine entsprechende Unterlassungserklärung gab Danone einen Tag vor der mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt am Main ab (Az. 3-08 O 21/23). Damit sei der Konzern einem Verbot durch das Landgericht zuvorgekommen, das voraussichtlich gegen das Unternehmen ergangen wäre, teilte die Umwelthilfe mit. Die Umwelthilfe ist bereits erfolgreich gegen dm, TotalEnergies und HelloFresh vorgegangen – ebenfalls wegen irreführender Klimaneutralitätsversprechen.
„Behörden versagen“
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch kritisiert das Vorgehen von Danone scharf: „Wie sollen Einweg-Plastikwasserflaschen, die aus fossilem Erdöl hergestellt und über viele hundert Kilometer transportiert wurden, klimaneutral sein? Diese dreiste Umweltlüge von Danone haben wir erfolgreich gestoppt. Bei genauer Prüfung ist auch hier die Argumentation zur vermeintlichen Klimaneutralität wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen.“
Zum wiederholten Male beklagt die Umwelthilfe die Untätigkeit der Behörden. „Die zuständigen Politikerinnen und Politiker sowie Behörden bei Bund und Ländern versagen beim Verbraucherschutz und überlassen es klagebefugten Verbänden wie uns, dreiste Umweltlügen wie die des Plastikwasser-Konzerns Danone, aber auch vieler weiterer meist großer Konzerne, zu verfolgen“, so Resch. „Wir fordern alle Unternehmen auf, mit der Verbrauchertäuschung aufzuhören und nicht länger mit ‚klimaneutralen‘ oder ‚umweltneutralen‘ Produkten zu werben. Ansonsten werden wir sie rechtlich dazu zwingen.“
„Danone lässt Verbraucherinnen und Verbraucher weitestgehend darüber im Dunkeln, warum die weitgereiste Evian-Flasche klimaneutral sein soll“, erklärt Agnes Sauter, Leiterin Ökologische Marktüberwachung bei der Umwelthilfe. „Auf den Flaschen befinden sich keine weiterführenden Angaben, die darüber informieren, wie die versprochene Klimaneutralität erreicht wird. Die von Danone angegebene Webadresse führt nur zur Startseite und Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich erst durch zahlreiche Unterseiten klicken, um weitere Informationen zu erhalten.“
Zudem würden Verbraucherinnen und Verbraucher nicht ausreichend darüber informiert, ob die Klimaneutralität auch durch eigene Einsparmaßnahmen erreicht wird oder nur durch den Erwerb von Emissionsgutschriften oder die Unterstützung von Klimaprojekten Dritter. „Dies ist aber zwingend erforderlich, damit Verbraucherinnen und Verbraucher nachvollziehen können, was sich hinter den Werbeversprechen verbirgt“, so Sauter.





