Neue Auswertung
Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern gilt unter Klimaschützern als zentrales Instrument, um die internationalen Klimaziele zu erreichen. Doch eine Analyse zeigt: Kaum eines der Öl- und Gasförderländer hat Ausstiegspläne.
Kaum ein Öl- oder Gasstaat hat Ausstiegspläne
Einer aktuellen Analyse zufolge hat die Mehrheit der Öl und Gas produzierenden Staaten bislang keine Ausstiegspläne. Wie aus der am Montag veröffentlichten Auswertung des sogenannten Net Zero Trackers internationaler Forscherteams hervorgeht, haben nur drei Prozent der ölproduzierenden Länder ein festes Ziel für den Ausstieg aus der Ölförderung. Das Analyseinstrument Net Zero Tracker wurde gemeinsam von mehreren Organisationen entwickelt, darunter das NewClimate Institute und Forscher der Universität Oxford.
Den Ausstieg aus der Gasförderung haben ebenfalls nur drei Prozent der gasfördernden Länder beschlossen. Damit sind nur 0,8 Prozent der Öl- und Gasproduktion der Länder abgedeckt, die eigentlich in Zukunft klimaneutral wirtschaften wollen.
Bei der Kohleförderung haben ebenfalls nur drei Prozent der Länder einen Ausstieg beschlossen, bei der Produktion sind es immerhin 13 Prozent – allerdings fehlen mit China, den USA, Indonesien und Indien die größten Produzenten. Als positives Beispiel nennen die Autoren unter anderem Spanien, das seine Ausstiegsziele in nationales Recht umgesetzt hat.
Der weltweite Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas ist eines der umstrittensten Themen in Dubai, da er als elementar für das Erreichen der internationalen Klimaziele gilt. Die Emirate und einige andere Länder wollen weiter auf fossile Energieträger setzen und Technologien wie CO2-Speicherung oder -Abscheidung nutzen. Diese werden jedoch von Experten als wissenschaftlich umstritten, sehr teuer und nicht kurzfristig im großen Maßstab einsetzbar eingeschätzt.