Positionspapier
Recycling sollte zum Kernthema der europäischen Industrie werden, fordert der europäische Dachverband der Recyclingindustrie. Die Recyclingwirtschaft brauche einen Paradigmenwechsel. Dazu müssten vier Hauptziele erreicht werden.
Mehr Kreislaufwirtschaft: EuRic stellt vier Forderungen auf
Der europäische Dachverband der Recyclingindustrie EuRIC hat am Montag seine strategischen Ziele für den Zeitraum 2024 bis 2029 vorgestellt. Ziel der Strategie sei es, einen Paradigmenwechsel“ im Umgang mit Recyclingprozessen in Europa herbeizuführen, teilt der Verband mit.
EuRIC verweist auf die sogenannte „Zirkularitätsrate“ (CMUR), die nach Angaben von Eurostat derzeit nur bei 11,5 Prozent liegt. Diese Quote gibt an, welcher Anteil der in der Wirtschaft verwendeten Materialien aus recycelten Quellen stammt.
Kernpunkte der Strategie sind die Verbesserung der globalen Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Recyclingsektors und die Förderung von Kreislaufmaterialien. EuRIC setzt sich auch für Ökodesign ein und möchte im Einklang mit dem europäischen Green Deal Anreize für den Einsatz von Recyclingmaterialien schaffen. Auch Gesetzesreformen, insbesondere die rasche Einführung EU-weiter Kriterien für das Ende der Abfalleigenschaft, gehören zum Forderungskatalog.
Wie EuRIC betont, könne eine Priorisierung des Recyclings die Verbraucherpreise stabilisieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern. Dazu müssten vier Hauptziele erfüllt werden:
- Recycling als zentrales Element der grünen Industrieagenda Europas zu etablieren, wobei Recycling als Schlüssel zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Unterstützung der Dekarbonisierung energieintensiver Industrien gesehen wird.
- Förderung einer wettbewerbsfähigen Recyclingindustrie in Europa und weltweit, einschließlich der Schaffung eines effizienten Marktes für Sekundärrohstoffe und der Förderung eines fairen Handels.
- Die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen durch wirksame Anreize und Ökodesign mit dem Ziel, den Anteil von Recyclingmaterialien zu verdoppeln und die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte ehrgeizig umzusetzen.
- Die Umwandlung von linearer in zirkuläre Gesetzgebung, um Hindernisse für zirkuläre Wertschöpfungsketten zu beseitigen und eine kohärente EU-Gesetzgebung zu fördern.
„Wir unterstützen einen ‚Green Industrial Deal 2.0‘ und setzen uns für wirtschaftliche Anreize ein, die wichtige Investitionen für den doppelten Wandel in der EU fördern“, so der Verband. Dazu gehöre auch eine bessere Kohärenz zwischen der EU-Gesetzgebung in den Bereichen Ressourceneffizienz, Klima und Chemikalien, um die Führungsrolle der EU auf dem Weg zu einer kohlenstoffarmen und kreislauforientierten Wirtschaft zu stärken.
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