Weniger Einwegabfall

Lebensmittelhersteller, die umweltfreundlicher werden wollen, können auch bei ihren Verkaufsdisplays im Einzelhandel ansetzen. Dafür gibt es auch Mehrweglösungen, die zudem aus Recyclingmaterial bestehen. Nestlé testet sie.

Lösung für Einzelhandel: Mehrwegdisplay aus Recyclingmaterial


Um Verpackungsabfall auf der Verkaufsfläche im Einzelhandel zu reduzieren, können Hersteller neuerdings auf eine Mehrweglösung zurückgreifen. Der Palettenhersteller Chep bietet ein Mehrweg-Verkaufsdisplay an, das in Deutschland zu 82 Prozent aus Post-Consumer-Abfall hergestellt wird. Alle Komponenten seien am Ende des Produktlebenszyklus vollständig recycelbar und würden zu neuen wiederverwendbaren Verpackungslösungen weiterverarbeitet, versichert Chep.

Derzeit testet Chep das Display gemeinsam mit Nestlé Deutschland. Dazu startet in rund 30 Märkten eine Aktion mit dem Produkt Thomy Senf auf dem sogenannten Q+ Reusable Display. „Unser Anspruch bei dieser Testreihe ist es, attraktive Promotions mit unserer Verpflichtung zu Nachhaltigkeit langfristig zu vereinen“, erklärt Reinhard Dittmar, Spezialist für nachhaltige Verpackungen sowie Teamleiter Display bei Nestlé Deutschland.

Mehrweg-Display aus Recyclingmaterial | Foto: Chep

Für jeden Boden des Verkaufsdisplays verwendet Chep nach eigenen Angaben 2,3 Kilogramm Post-Consumer-Kunststoffabfälle. „Insgesamt lassen sich bis zu 57 Prozent Einwegverpackungen aus Karton und 34 Prozent CO2-Emissionen pro Display einsparen“, so der Palettenhersteller. Bezogen auf das einzelne Display bedeute dies bis zu 3,6 Kilogramm weniger Karton und eine Reduktion von 5,36 Kilogramm CO2.

Breite Markteinführung geplant

Dem aktuellen Testlauf ging bereits ein Test von Nesquik Kakao in verschiedenen Märkten voraus. Das geschlossene, standardisierte und skalierbare Chep-Poolingsystem ermögliche es Herstellern, den ökologischen Fußabdruck ihrer Promotions signifikant zu verringern, erklärt Chep. Regelmäßige Inspektionen und Reparaturen nach jedem Zyklus sorgten für eine lange Lebensdauer des Mehrweg-Displays und eine hohe Qualität.

Die Displays haben eine Größe von 60×40 cm. Insgesamt können bis zu sechs Fächer konfiguriert werden. Bei Bedarf kann der oberste Boden komplett freistehend sein, sodass der Kunde ungehinderten Zugang zu den Produkten hat. Im Co-Packing sei das Display schnell aufgebaut, beim Abbau am Point-of-Sale lasse sich die Ummantelung einfach entfernen.

„Gemeinsam mit Nestlé Deutschland möchten wir Mehrwegverpackungen auf eine breitere Basis stellen und nachhaltige Promotions im Einzelhandel voranbringen“, erklärt Katrin Zeiler, Senior Director bei CHEP. Ziel der aktuellen Tests sei es, Erkenntnisse zum bestmöglichen Einsatz zu gewinnen. Langfristig sollen so die Voraussetzungen für eine breite Markteinführung geschaffen werden.

320°/re

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