Rückzug

Die Lausitz sollte eine wichtige Rolle in der Batterieproduktion spielen. Doch der Markt für Elektroautos und Zulieferer ist schwierig. Der Hersteller Svolt zieht sich nun zurück.

Svolt streicht Lausitzer Batteriefabrik


Der chinesische Batteriehersteller Svolt wird sich nun doch nicht wie geplant in Lauchhammer in der Lausitz ansiedeln. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wird der Standort in Brandenburg nicht realisiert. Als Gründe nannte Svolt Unsicherheiten auf dem Automobilmarkt, teils drastische Strategieanpassungen bei den Autoherstellern und ein weggefallenes Kundenprojekt. Die brandenburgische Landesregierung reagierte mit Bedauern auf den Rückzug.

Das chinesische Hightech-Unternehmen stellt Lithium-Ionen-Batterien und Batteriesysteme für Elektrofahrzeuge sowie Energiespeicher her. Svolt hatte angekündigt, für seine europäische Produktion Batteriefabriken in Deutschland aufbauen zu wollen. An einem Standort im saarländischen Heusweiler hält das Unternehmen nach eigenen Angaben fest. Ein zweiter geplanter Standort im Saarland ist jedoch ungewiss.

Rock Tech plant Fabrik in Guben

Der Europa-Chef von Svolt, Kai-Uwe Wollenhaupt, kündigte eine Anpassung der Unternehmensstrategie an und sprach von einem entscheidenden Schritt, um widerstandsfähiger gegen Marktschwankungen zu werden. Svolt hatte sich eigentlich auf dem ehemaligen Gelände des Windkraftanlagenherstellers Vestas in Lauchhammer ansiedeln wollen. Die Pläne waren im Herbst 2022 vorgestellt worden.

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte: „Ich bedaure die Entscheidung von Svolt sehr, sich vom Standort in Lauchhammer zurückzuziehen. Dennoch ist es eine unternehmerische Entscheidung, die wir als Land respektieren müssen.“ Eine Nachnutzung für den Produktionsstandort Lauchhammer werde sich nicht von heute auf morgen finden lassen. Er sei aber zuversichtlich, „dass die Attraktivität des Standortes für sich spricht und ein neuer Investor gefunden wird“, so Steinbach.

In der Lausitz ist noch eine weitere Batteriefabrik geplant. Das deutsch-kanadische Unternehmen Rock Tech plant in Guben eine Anlage, die jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid produzieren soll. Der Stoff wird für die Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt. Zuletzt wurde jedoch bekannt, dass Rock Tech auf Fördermillionen des Bundes verzichten muss. Das Land Brandenburg hat finanzielle Unterstützung zugesagt.

320°/dpa

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