Schnellere Entwicklung
VW will bei der Entwicklung von Elektroautos schneller werden. Das geplante 20.000-Euro-Modell soll das beweisen. In Deutschland wird das Auto aber nicht gebaut.
VW kündigt 20.000-Euro-Elektroauto für 2027 an
Volkswagen will bei seinem für 2027 geplanten Elektro-Einsteigermodell das Entwicklungstempo deutlich erhöhen. „Der 20.000-Euro-VW wird bei attraktivem Preis Maßstäbe in Sachen Design, Qualität, Ausstattung und Technologie setzen“, sagte Konzernchef Oliver Blume am Mittwoch auf der Online-Hauptversammlung in Wolfsburg. „Und wir zeigen auch: Volkswagen ist in der Lage, schnell zu entwickeln.“ Innerhalb von drei Jahren will der Konzern das neue Modell auf die Straße bringen. Bisher dauerte die Entwicklung neuer Modelle bei VW in der Regel fünf Jahre.
Der Konzernvorstand hatte am Dienstag grünes Licht für das Modell mit dem Arbeitstitel ID.1 gegeben. Damit wollen die Wolfsburger ihre Elektropalette nach unten abrunden und in das elektrische Einstiegssegment vorstoßen. „Damit halten wir unser Versprechen, bezahlbare Mobilität für Generationen anzubieten“, sagte Blume. „Das Auto ist Ausdruck unserer Markenidentität: ein echter Volkswagen. Aus Europa und für Europa.“
„Elektromobilität ist die Zukunft“
Wo genau in Europa das Auto gebaut werden soll, ließ VW noch offen. Deutschland komme aber nicht Betracht, fügte Blume hinzu. Den für 2026 geplanten ID.2all für 25.000 Euro hatte VW bereits aus Kostengründen an die Konzerntochter Seat in Spanien vergeben.
„Wir sehen in der Elektromobilität die Zukunft der Automobilindustrie“, betonte Blume. „Der Schwerpunkt unserer Investitionen ist darauf ausgerichtet.“ Von der Politik forderte Blume mehr Unterstützung für den Elektrokurs. „Wichtig ist, dass der Hochlauf der E-Mobilität von allen Seiten unterstützt wird. Auch seitens der Politik bedarf es einer klaren Haltung: ein eindeutiges Bekenntnis zur E-Mobilität, Realismus in Bezug auf die CO2-Zielwerte, Planungssicherheit für die Industrie bei den Gesetzgebungen.“ In der EU waren zuletzt EU Forderungen laut geworden, von dem Ziel, bis 2035 komplett auf Elektroautos umzusteigen, abzurücken.
Anders als im vergangenen Jahr, als Blume seine Anteilseigner in einer Messehalle in Berlin begrüßt hatte, fand das Treffen dieses Mal wieder online statt. Aktionärsvertreter kritisierten die Entscheidung. Vor einem Jahr hatten Klima- und Menschenrechtsaktivisten die Hauptversammlung empfindlich gestört. VW begründet die Rückkehr zum digitalen Format mit Kostengründen.