Erstes Quartal

Hohe Energiekosten und die wirtschaftliche Lage machen der deutschen Aluminiumindustrie weiter zu schaffen. Erneut gab es Produktionsrückgänge. Auch für Recyclingaluminium.

Aluminiumindustrie weiter unter Druck


Hohe Energiekosten, die schwache Konjunktur und der zunehmende Importdruck haben in der deutschen Aluminiumindustrie im ersten Quartal erneut für deutliche Produktionsrückgänge gesorgt. Die Produktion von Recyclingaluminium nahm von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf 685.000 Tonnen ab, wie der Branchenverband Aluminium Deutschland am Dienstag in Düsseldorf berichtete.

Bei Aluminiumhalbzeug sank die Menge um 6 Prozent auf 571.000 Tonnen. Darunter verzeichneten die Hersteller von Walzprodukten mit -5 Prozent auf rund 448.000 Tonnen einen vergleichsweise moderaten Rückgang. Die Produktion von Strangpressprodukten sank dagegen deutlich stärker um 13 Prozent auf knapp 124.000 Tonnen.

Wettbewerbsdruck aus der Türkei

„Hohe Energiekosten und die insgesamt angespannte konjunkturelle Situation in Deutschland setzen den Herstellern weiterhin hart zu“, sagte Verbandspräsident Rob van Gils. Die Nachfrage wichtiger Abnehmerbranchen wie der Bauwirtschaft bleibe auf niedrigem Niveau.

Hinzu kämen schwache Zulassungszahlen bei Elektroautos und zunehmender Wettbewerbsdruck aus Drittländern, insbesondere aus der Türkei. Bereits im Gesamtjahr 2023 war die Produktionsmenge bei Recyclingaluminium um 6 Prozent und bei Halbzeugen um 9 Prozent zurückgegangen.

In Deutschland gehören nach Verbandsangaben rund 70 Unternehmen mit 250 Standorten zur Branche. 2023 beschäftigten sie rund 62.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Umsatz lag bei 24 Milliarden Euro.

320°/dpa

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