BMUV-Eckpunktepapier
Entsorgerverbände warnen vor den geplanten Produktstatus-Regelungen für Ersatzbaubaustoffe. Sollte das Eckpunktepapier des Bundesumweltministeriums umgesetzt werden, würde die Deponierung zunehmen. Das zeigt eine Umfrage.
Ersatzbaustoffe: Verbände warnen vor zunehmender Deponierung
Sollten die im Eckpunktepapier des Bundesumweltministeriums (BMUV) vorgeschlagenen Regelungen zum Produktstatus für ausgewählte mineralische Ersatzbaustoffe (MEB) umgesetzt werden, könnte die Deponierung der übrigen Materialien zunehmen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Marktforschungsinstitut Prognos im Auftrag von acht Entsorgerverbänden durchgeführt hat. Das BMUV will den Produktstatus nur für die Materialklassen 0 und 1 einführen, die Ersatzbaustoffe der anderen Materialklassen sollen weiterhin als Abfall gelten.
An der Umfrage beteiligten sich 457 Unternehmen, Behörden, Dienstleister und Fachleute. Die Ergebnisse zeigen, dass 75 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass der Produktstatus für die Klassen 0 und 1 zu einer entsprechend höheren Nachfrage nach diesen Ersatzbaustoffen führen wird. Gleichzeitig erwarten 79 Prozent, dass die Ersatzbaustoffe der anderen Materialklassen deponiert werden müssen. Gründe hierfür seien fehlende alternative Verwertungs- und Entsorgungswege, höhere Kosten, fehlende Rechtssicherheit und geringe Akzeptanz.
Die Umsetzung des Produktstatus für alle Ersatzbaustoffe in allen Materialklassen würde dagegen zu einer Erhöhung der Einbaumengen insgesamt führen, glauben 77 Prozent der Befragten. Als Gründe werden der positiv besetzte Begriff „Produkt“ im Vergleich zu „Abfall“, die Sicherheit für zukünftige Entscheidungen und ein geringerer bürokratischer Aufwand genannt.