Brandgefahr

In die Forderung nach einem Pfand auf Batterien kommt Bewegung. Jetzt haben sich auch die Umweltminister der Länder dafür ausgesprochen. Außerdem fordern sie ein Verkaufsverbot für batteriebetriebene Einweg-E-Zigaretten.

Umweltminister fordern Batteriepfand


Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) fordert, angesichts zunehmender Brände in Entsorgungsanlagen ein Pfandsystem für Batterien und Akkus prüfen zu lassen. Durch falsch entsorgte Batterien und Akkus komme es immer häufiger zu Bränden in Entsorgungsanlagen. Das Land sehe darin eine Gefahr für die Entsorgungsinfrastruktur, teilte das Umweltministerium mit.

Gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen habe man deshalb bei der Umweltministerkonferenz im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim einen Antrag eingebracht. Darin fordern die beiden Länder den Bund auf zu prüfen, ob die Einführung einer Pfandpflicht für lithiumhaltige Akkus und Batterien umsetzbar ist. Die Umweltministerinnen und -minister stimmten dem Antrag am Freitag zu.

Verkaufsverbot für E-Zigaretten?

Darüber hinaus fordern die Länder eine bessere Information der Verbraucherinnen und Verbraucher über die richtige Entsorgung von Akkus und Batterien. Außerdem soll sich der Bund für ein wirksames Verkaufsverbot von batteriebetriebenen Einweg-E-Zigaretten einsetzen. Es gebe Hinweise darauf, dass viele Brände auf solche E-Zigaretten zurückzuführen seien.

„Vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern ist nicht bewusst, welche Folgen falsch entsorgte Lithium-Batterien haben können“, sagte Walker. „Landen diese in den Entsorgungsanlagen, drohen verheerende Großbrände durch die Selbstentzündung der hochenergiereichen Batterien.“

Deshalb sei eine breitere Informationspolitik notwendig, dass diese Batterien nicht in den Hausmüll gehören. „Um die hohe Zahl an Fehlwürfen zu verringern, muss außerdem die Möglichkeit eines Pfandsystems für Lithium-Batterien geprüft werden“, so die Ministerin.

320°/dpa

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