Projekt in Landau
Im Oberrheingraben will die Firma Vulcan klimaneutral Wärme und Lithium gewinnen. Das Projekt steht noch am Anfang. Der Landauer Stadtrat hat bereits zugestimmt. Vulcan will die Region zum „E-Valley“ Europas machen.
Klimaneutrale Wärme und Lithium ab 2030? Vulcan ist einen Schritt weiter
Das Karlsruher Rohstoffunternehmen Vulcan ist mit seinen Plänen für den Bau einer integrierten Geothermie- und Lithiumanlage in Landau in der Pfalz einen wichtigen Schritt vorangekommen. Nachdem der Stadtrat dem Bebauungsplan für ein Industriegebiet zugestimmt habe, könnten nun die bereits eingereichten Bauanträge geprüft werden, teilte Vulcan mit. Das Unternehmen will spätestens ab 2030 im Oberrheingraben klimaneutrale Wärme für mehr als eine Million Menschen erzeugen und Lithium als Rohstoff etwa für Autobatterien gewinnen.
„Dieses positive Ergebnis aus dem Landauer Stadtrat ist ein wichtiger Schritt für die Umsetzung der ersten Phase unseres Projekts“, sagte der Chef der Vulcan-Gruppe, Cris Moreno. Künftig sollen über Pipelines heißes Industriewasser und lithiumreiches Thermalwasser zu der Geothermie- und Lithium-Anlage in Landau geleitet werden. Über ein Fernwärmesystem sollen Menschen in der Region von der klimaneutralen Wärme profitieren.
Das Lithium soll dem Thermalwasser entzogen werden, bevor es wieder in den Untergrund gepresst wird. Vulcan will daraus das Vorprodukt Lithiumchlorid gewinnen, das in einer zentralen Anlage in Frankfurt-Höchst zu batteriefertigem Lithiumhydroxid-Monohydrat weiterverarbeitet wird. Das 2018 gegründete Unternehmen hat bereits Abnahmeverträge unter anderem mit Stellantis, Volkswagen, Renault und LG abgeschlossen. Zudem arbeitet es bereits seit einiger Zeit an den technischen und chemischen Prozessen.
Millionenförderung und neue Gesetzeslage
Die Entscheidung des Landauer Stadtrats kommt aus Sicht von Vulcan genau zum richtigen Zeitpunkt: Am 23. Mai ist das Gesetz zu kritischen Rohstoffen in Kraft getreten, das in der EU neue Vorgaben für die Beschaffung wichtiger Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Kupfer regelt. Das Gesetz soll die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten wie China verringern, sodass Projekte hierzulande an Bedeutung gewinnen. Auch das Bundeswirtschaftsministerium will bis 2030 mindestens 100 zusätzliche Geothermieprojekte auf den Weg bringen.
Vor kurzem erst hatte Vulcan bekannt gegeben, sich Investitionen in Höhe von insgesamt 40 Millionen Euro von verschiedenen Unterstützern gesichert zu haben. Das gibt laut Geschäftsführer Moreno auch Rückenwind für das Landauer Projekt und unterstreiche das „enorme Potenzial der Region, Europas E-Valley zu werden“.








