Gelagerte Giftstoffe
Seit den 70er-Jahren gibt es die Deponie in Brüchau. Dort lagern metallisches Quecksilber und andere giftige Stoffe. Eine Auskofferung sei nicht möglich, sagt der Betreiber. Denn für einen Teil der Abfälle fehlten die Entsorgungsmöglichkeiten.
Was passiert mit der Deponie Brüchnau?
Im Streit um die Giftschlammgrube Brüchau (Altmarkkreis Salzwedel) haben das Wirtschaftsministerium und das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) Erwartungen auf eine schnelle Lösung gedämpft. „Ich kann den Menschen sagen, dass wir alles daran setzen, eine schnellstmögliche Lösung zu finden“, erklärte Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) am Freitag. Derzeit liefen aber noch mehrere Gerichtsverfahren.
Am Dienstag hatte eine Bürgerinitiative aus der Altmark am Rande einer Landtagssitzung erneut die sofortige Räumung der Grube gefordert. Die Grube bei Brüchau existierte bereits zu DDR-Zeiten. Dort wurden unter anderem metallisches Quecksilber und andere giftige Stoffe eingelagert. Im Juni 2020 hatte der Landtag einstimmig beschlossen, die Grube ausbaggern zu lassen.
Vor kurzem teilte der jetzige Betreiber, das Unternehmen Neptune Energy, mit, alternativ die Grube abdecken und einkapseln zu wollen, um das Grundwasser zu schützen. Dies sei eine gleichwertige Sicherungsalternative, so das Unternehmen. Wirtschaftsminister Schulze stellte am Freitag klar, dass ein solcher Antrag derzeit nicht vorliege. Sollte dies der Fall sein, müsse der Antrag vom Landesamt rechtlich geprüft werden.
Auskoffern oder Einkapseln: Streit um Alternativen
Neptun Energy hatte in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass eine vollständige Auskofferung der Giftschlammgrube nicht möglich sei, weil es für einen Teil der Abfälle keine Entsorgungsmöglichkeit gebe. Dabei handelt es sich um rund 27.000 Tonnen Abfälle, die zum Teil mit Quecksilber, zum Teil aber auch radioaktiv belastet sind.
Der Präsident des LAGB, Uwe Schaar, wies darauf hin, dass es durchaus Möglichkeiten gebe, diese Abfälle zu behandeln. Auch eine Einkapselung des Bergwerks sei technisch möglich, wenn entsprechende Anträge gestellt würden.
Auch das Bergbauamt drängt auf eine Lösung des Konflikts. Es gebe bereits eine Grundwasserschädigung, die seit vielen Jahren statisch sei, sagte Schaar. Dies sei durch zahlreiche Untersuchungen belegt. „Wir schätzen gemeinsam mit der Wasserbehörde, dass das kein Dauerzustand bleiben kann.“