Neue HVO-Tankstelle
Die Deutsche Bahn hat in Halle eine neue Tankstelle für alternativen Kraftstoff eröffnet. Sie ist die größte HVO-Tankstelle in Ostdeutschland. Die Umstellung soll den CO2-Fußabdruck des Güterverkehrs deutlich verringern.
Güterzüge in Halle tanken Biokraftstoff aus Abfall
Rangierlokomotiven der Deutschen Bahn (DB) tanken in Halle ab sofort Biokraftstoff aus biologischen Rest- und Abfallstoffen statt Diesel. Rund eine Million Liter des sogenannte HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) genannten Kraftstoffs sollen noch in diesem Jahr auf dem Rangierbahnhof Halle getankt werden, teilte die Bahn mit. Die Umstellung mache die Tankstelle zur größten HVO-Tankstelle in Ostdeutschland.
„Mit der größten HVO-Tankstelle in Ostdeutschland machen wir die
Liefer- und Versorgungsketten bis zur letzten Meile grün“, sagte Güterverkehrs-Vorständin Sigrid Nikutta. So kann die gesamte Lokflotte mit dem Kraftstoff aus altem Frittenfett betankt werden. Auch die modernste Maschine der DB – die Zweikraftlokomotive von DB Cargo – komme mit dem Kraftstoff aus altem Frittenfett sehr gut klar.
21 Tankstellen mit Biokraftstoff
In diesem Jahr will die DB bundesweit rund acht Millionen Liter klimaneutralen Kraftstoff einsetzen und damit rund 25.000 Tonnen CO2 einsparen. Bis 2028 sollen rund 24 Millionen Liter HVO getankt werden. Damit soll die Umwelt um rund 72.000 Tonnen CO2 entlastet werden.
„Wir müssen jede verfügbare Technologie nutzen, um die Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen im Verkehr zu reduzieren“, sagte Michael Theurer (FDP), der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr. Das sei nicht nur gut für die DB, sondern helfe auch vielen Unternehmen, ihre Lieferketten nachhaltig zu gestalten.
Die von Diesel auf HVO100 umgerüstete Bahntankstelle in Halle steht auch anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Verfügung. Weitere HVO-Tankstellen in Ostdeutschland befinden sich in Magdeburg-Rothensee und Katzhütte. Bundesweit betreibt DB Energie bereits 21 Tankstellen, an denen der Biokraftstoff getankt werden kann.
Der Dieselausstieg ist für die DB ein zentraler Hebel, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Dabei verfolgt der Konzern einen technologieoffenen Ansatz. Bei Bestandsfahrzeugen mit Dieselantrieb setzt die Bahn auf Brückentechnologien wie alternative Kraftstoffe, bei Neufahrzeugen auf neue Antriebsformen wie Wasserstoff und Batterietechnologie. Diese Maßnahmen ergänzen die klassische Elektrifizierung mit Oberleitung und elektrischer Traktion.