Betrieb mit Altholz

Boehringer Ingelheim hat ein neues Biomasseheizkraftwerk in Betrieb genommen. In der Anlage wird ausschließlich Altholz eingesetzt. Ziel ist es, 95 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken.

50.000 Tonnen CO2 weniger – Boehringer nimmt Biomassekraftwerk in Betrieb


Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat am Montag ein Biomasseheizkraftwerk in Betrieb genommen, das ausschließlich mit Altholz betrieben wird. Die Kapazität der Anlage liegt nach Angaben des Unternehmens bei 100.000 Tonnen pro Jahr. Damit würden jährlich rund 50.000 Tonnen CO2 eingespart. Der CO2-Ausstoß der eigenen Energieerzeugung am Standort werde um 70 Prozent reduziert.

Insgesamt investiert Boehringer in Ingelheim 205 Millionen Euro in nachhaltige Infrastrukturprojekte. Infolgedessen könne der Energiebedarf am Standort künftig zu 95 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden.

Biomasse ist eine wichtige Quelle für erneuerbare Energie und gilt als nahezu CO2-neutral. Das Altholz, das in Ingelheim als Brennstoff eingesetzt wird, stammt nach Unternehmensangaben aus dem Rhein-Main-Gebiet und wird nach strengen Qualitätsstandards kontrolliert. Das eingesetzte Altholz bestehe unter anderem aus gebrauchten Paletten, Bauholz oder Messebaureste, die nicht mehr weiterverarbeitet werden können. 

Bis 2030 sollen alle deutschen Standorte CO2-neutral sein

Die im Kraftwerk entstehende Abwärme wird zur Beheizung der Gebäude und zur Warmwasserbereitung genutzt. Boehringer Ingelheim hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 alle deutschen Standorte CO2-neutral zu betreiben. Dazu werden verschiedene Einzelprojekte zur Energieeinsparung umgesetzt. Durch den Bau energieeffizienterer Gebäude etwa konnte das Unternehmen bisher rund 25 Prozent seines Energiebedarfs pro Quadratmeter Grundfläche einsparen.

Der Standort Dortmund ist bereits im Jahr 2020 als CO2-neutraler Standort zertifiziert worden. Auch in Ingelheim sieht sich das Unternehmen mit dem Biomasse-Heizkraftwerk und dem Solarpark, der 2023 ans Netz gegangen ist, auf einem guten Weg. Am größten Forschungs- und Entwicklungsstandort Biberach sind den Angaben zufolge zahlreiche Maßnahmen in Vorbereitung. Neben der Photovoltaik könnte dort künftig unter anderem Wasserstoff zur Erzeugung von Ökostrom genutzt werden.

320°/sr

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