Recyclingbeton
Recyclingbeton für den Hochbau: Otto Dörner plant den Bau einer Nassklassierungsanlage. Das Projekt wird mit 2,7 Millionen Euro gefördert.
Mineralische Abfälle: Otto Dörner plant Nassklassierungsanlage
Das norddeutsche Entsorgungsunternehmen Otto Dörner Kies und Deponien plant den Bau einer Nassklassierungsanlage. Das Pilotprojekt, das mit über 2,7 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums gefördert wird, soll im niedersächsischen Seevetal realisiert werden.
Das Umweltinnovationsprogramm fördert erstmalige großtechnische Anwendungen innovativer Technologien, die über den aktuellen Stand der Technik hinausgehen. „Unsere Otto Dörner Recyclinganlage, kurz ‚ORCA‘, wird dazu beitragen, das Recycling von mineralischen Abfällen zu erhöhen und die Aufbereitung von Sekundärbaustoffen nach der Ersatzbaustoffverordnung weiter voranzutreiben“, sagt Geschäftsführer Michael von Malottky.
Derzeit wird der Großteil der hergestellten Recyclingprodukte im Straßenbau eingesetzt, was im Wesentlichen ein Downcycling darstellt. Nur ein geringer Teil der zurückgewonnenen Gesteinskörnungen wird in Form von Recyclingbeton im Hochbau eingesetzt.
Aufbereitung der Sandbestandteile
Die geplante Nassklassierungsanlage „ORCA“ wird in Deutschland „bisher einzigartige Sortier- und Waschschritte“ anwenden, erklärt Otto Dörner. Ziel sei es, alle Abfallfraktionen so aufzubereiten, dass sie in hoher Qualität im Hochbau eingesetzt werden können.
Besonders hervorzuheben sei die Aufbereitung der Sandbestandteile. Ergänzt werde dies durch eine detaillierte Wasseraufbereitung mit einer chemisch-physikalischen Stufe zur vollständigen Regeneration des Prozesswassers. So könnten hochwertige Gesteinskörnungen zurückgewonnen werden, die den Anforderungen der Betonnormen entsprechen.
„Die Erweiterung unseres Recyclings um eine innovative Nassklassierungsanlage inklusive Sandaufbereitung und Abwasserreinigung setzt neue Maßstäbe. Diese Technologie eröffnet neue Perspektiven für nachhaltiges Bauen und Ressourcenschonung“, sagt Oliver Dörner, geschäftsführender Gesellschafter der Otto Dörner Gruppe.
Mit dem Bau der ersten Anlagenteile wurde bereits begonnen. Die Einweihung der Anlage ist für Mai 2025 geplant.