Interview
kostenpflichtigDer geplante digitale Produktpass wirft viele Fragen auf. Einer, der an der Umsetzung beteiligt ist, ist Thomas Rödding. Er ist Geschäftsführer der Firma Narravero. Rödding sagt im Interview, wie der Produktpass umgesetzt werden soll – und wie teuer er werden könnte.
„Für viele Unternehmen ist der Produktpass erst einmal eine Herausforderung“
Der digitale Produktpass soll umfassende Informationen über ein Produkt liefern, unter anderem über Herkunft, Zusammensetzung, Umweltauswirkungen, Reparaturmöglichkeiten und Recyclingfähigkeit. Ab 2027 soll der digitale Produktpass in der EU für bestimmte Produktgruppen Pflicht werden – zunächst für Batterien, später dann auch für andere Produktgruppen.
Thomas Rödding ist Geschäftsführer der Firma Narravero aus Münster. Das Unternehmen hat sich auf die Digitalisierung von Lieferketten und die Erstellung von digitalen Produktpässen spezialisiert. Dazu bietet Narravero eine Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform an, die es Unternehmen ermöglicht, den Lebensweg ihrer Produkte zu dokumentieren und nachzuverfolgen. Als Vice Chair „Digital Product Passport“ beim europäischen CEN-CENELEC Joint Technical Commitee (JTC) 24 sowie als Vice Chair im nationalen DIN/DKE Gremium wirkt Rödding auch an der europäischen Entwicklung des digitalen Produktpasses mit.
Herr Rödding, 2027 soll es den ersten digitalen Produktpass für Batterien geben. Wie weit sind die Vorbereitungen?
Sie kommen gut voran. Mittlerweile gibt es einen ausgearbeiteten technischen Leitfaden, den Technical Guidance, der konkret beantwortet, was genau in diesem digitalen Produktpass veröffentlicht werden muss. Parallel dazu wird in einem Projekt untersucht, wie die technischen Rahmenanforderungen, die bis Februar 2027 gelten sollen, umgesetzt werden können und wie die Unternehmen bei der schrittweisen Umsetzung unterstützt werden können.
Die Grundlage für den digitalen Produktpass ist die Ökodesign-Verordnung, die vor kurzem in Kraft getreten ist. Was schreibt die Verordnung für