Materialkreislauf
Vollständig zerlegbar, recycelbar und wartungsfreundlich. Ein neuer Akku-Staubsauger von Miele wurde nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip entwickelt. Eine der größten Herausforderungen war die Auswahl der Kunststoffe.
Miele präsentiert Staubsauger nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip
Auf der Technologiemesse IFA Anfang September in Berlin stellt Miele einen Akku-Staubsauger vor, der nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip entwickelt wurde. Der Staubsauger „Vooper“ ist komplett modular aufgebaut und lässt sich vollständig zerlegen, sodass die Materialien fast vollständig in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können.
„Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft ist eine der spannendsten und gleichzeitig komplexesten Fragestellungen unserer Zeit“, sagt Rebecca Steinhage, Executive Director Human Resources and Corporate Affairs bei Miele. „Wenn es uns gelingt, diese auch nur in Teilen zu realisieren, leisten wir einen sehr großen Beitrag zur Ressourcenschonung, zur Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks, und zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens.“

Die Entwicklung des „Vooper“ erfolgte in Zusammenarbeit mit Professor Michael Braungart, einem der Begründer des „Cradle-to-Cradle“-Prinzips. Ziel dieses Ansatzes ist es, Materialien im Produktionsprozess so einzusetzen, dass sie nach der Nutzung entweder biologisch abbaubar sind oder vollständig in den technischen Kreislauf zurückgeführt werden können.
„Es ist nicht damit getan, die Materialien zu verändern“, erklärt Andreas Enslin, Vice President Design bei Miele. „So ein Produkt muss komplett neu und anders als bisher konstruiert werden, damit die Materialien am Ende überhaupt wieder in den Kreislauf zurückkehren können.“
Weniger Kunststoffarten
Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung des Vooper war der Einsatz von Kunststoffen. In herkömmlichen Haushaltsgeräten werden häufig verschiedene Kunststoffarten verwendet, die oft untrennbar miteinander verbunden sind, um Produktsicherheit und Dichtigkeit zu gewährleisten. Das erschwert das Recycling erheblich.
„Wir haben es geschafft, mit viel weniger Kunststoffarten auszukommen, die sich zudem sortenrein trennen lassen“, erklärt Enslin, „und das ohne negative Konsequenzen für Qualität oder Design.“ Statt Mischkunststoffen werden Monomaterialien verwendet. Außerdem werden die Teile nicht mehr verklebt, sondern mit Steck- und Schraubverbindungen zusammengefügt. Die verwendeten Kunststoffe stammen aus Recyclingprozessen und sind vollständig recycelbar.

Darüber hinaus setzt Miele auf „Green Aluminium“, ein CO2-neutral hergestelltes Material, das das Unternehmen bereits in Backöfen einsetzt. Alle Metallteile des Staubsaugers bestehen aus diesem Aluminium.
Ein weiterer Schwerpunkt bei der Entwicklung des Vooper war die Wartungsfreundlichkeit. Alle wartungsrelevanten Teile wie Filter oder Akku sind leicht zugänglich und zur besseren Erkennung farblich gekennzeichnet, sodass sie einfach gereinigt, ausgetauscht oder aufgerüstet werden können. Darüber hinaus könne der Akku oder die Steuerung gegen eine leistungsstärkere Komponente ausgetauscht werden.











