Reifenpyrolyse

Höherer Umsatz, aber weiterhin hohe Verluste: Der Reifenrecycler Pyrum ist dennoch zuversichtlich, das Jahresergebnis verbessern zu können. Im Vorstand stehen personelle Veränderungen an.

Reifenrecycler Pyrum legt Halbjahreszahlen vor


Der Reifenrecycler Pyrum Innovations meldet für das erste Halbjahr 2024 einen Umsatzanstieg auf 708.000 Euro, was einem Wachstum von 41,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Das Ergebnis bleibt jedoch deutlich negativ. Das Konzernperiodenergebnis beläuft sich auf -4,8 Millionen Euro, womit sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (4,4 Millionen Euro) weiter erhöht hat. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen -10,0 Millionen Euro und -12,0 Millionen Euro, was eine leichte Verbesserung gegenüber den bisherigen Erwartungen darstellen würde.

Personelle Veränderungen

Pyrum hat eine Pyrolysetechnologie für Altreifen entwickelt, bei der zerkleinerte Altreifen in einem Drehrohrreaktor bei einer konstanten Temperatur von 650 bis 700 Grad Celsius in ihre Bestandteile zerlegt werden. Bei dem Prozess, der ohne Sauerstoff auskommt, entsteht am Ende eine recht hohe Ausbeute an Pyrolyseöl, recyceltem Industrieruß und Gas. Nach Angaben des Unternehmens sind dies 38 Prozent Ruß, 50 Prozent Öl und 12 Prozent Gas.

Bisher betreibt das Unternehmen zwei Anlagen in Dillingen (Saar). Im Werk 1 können 2.000 Reifen pro Tag verarbeitet werden, im Werk 2 sind es 6.500. Die produzierte Menge an Rußpellets (rcB recovered Carbon Black pellets) beträgt im Werk 1 drei Tonnen pro Tag, im Werk 2 rund 23 Tonnen. Ein drittes Werk im saarländischen Perl-Besch befindet sich derzeit im Bau.

„Das Halbjahresergebnis und die Vermögenslage des Unternehmens waren weiterhin im Wesentlichen geprägt durch Investitionen am Firmensitz in Dillingen/Saar sowie für Bestellungen von Anlagenteilen mit langen Lieferzeiten für den neuen Standort in Perl-Besch und Investitionen in den Personalaufbau und die weitere Entwicklung der Organisationsstruktur“, teilt Pyrum mit. Zudem seien die Durchsätze in der RCB-Pelletieranlage mengenmäßig noch hinter der Zielleistung zurückgeblieben.

Neben den wirtschaftlichen Entwicklungen gibt es auch personelle Veränderungen im Unternehmen. Michael Kapf, bislang Mitglied des Vorstands, wird das Unternehmen zum 15. Oktober 2024 verlassen. Er scheide aus persönlichen Gründen aus, bleibe Pyrum aber weiterhin als Mitarbeiter erhalten und werde sich künftig auf die IT-Abteilung des Unternehmens konzentrieren, teilt das Unternehmen mit. Nach seinem Ausscheiden wird der Vorstand von Pyrum nur noch aus zwei Mitgliedern bestehen: Pascal Klein als CEO und Kai Winkelmann als CFO.

320°/sr

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