Altreifenrecycling

Es soll Europas größte Pyrolyseanlage zur Verwertung von Altreifen werden. Ende 2025 soll sie in Betrieb gehen. Inzwischen steht auch fest, wer das Engineering der Anlage übernehmen wird.

Pyrolyseanlage für Altreifen in Delfzijl kommt voran


Im niederländischen Delfzijl soll Europas größte Pyrolyseanlage für Altreifen entstehen. Betreiber wird die Firma Circtec sein, die mithilfe der Pyrolyse Chemikalien und Biokraftstoffe herstellen wird. Ende 2025 soll die Anlage in Betrieb gehen.

Inzwischen steht auch fest, wer das Engineering und das Baumanagement übernimmt. Circtec hat damit Bilfinger Engineering & Maintenance Belgien/Niederlande beauftragt. Das Unternehmen wird die Fertigstellung und Umsetzung des Anlagendesigns übernehmen, das die Integration der Circtec-Technologie in die Anlagenarchitektur vorsieht.

In Europa fallen jährlich rund 3,6 Millionen Tonnen Altreifen an, von denen ein Großteil verbrannt oder ins Ausland exportiert wird. In Delfzijl sollen die Altreifen in Gummischnitzel umgewandelt und mit dem CIFRTM-Pyrolysesystem von Circtec weiterverarbeitet werden – ein Prozess, bei dem Abfall in einer sauerstofffreien Umgebung thermisch zersetzt wird und flüssige Kohlenwasserstoffe, Gase und Festkohle gewonnen werden.

Nach der Pyrolyse werden die Produkte getrennt, erklärt Circtec. Die Gase und Flüssigkeiten werden gekühlt, kondensiert und zu HUPATM – einem nachhaltigen Schiffskraftstoff von Circtec – und aufbereitetem Naphtha raffiniert, das als recyceltes petrochemisches Ausgangsmaterial in der Kunststoff- und Chemieproduktion verwendet werden kann. Darüber hinaus wird die Festkohle gereinigt und zu rückgewonnenem Ruß verarbeitet, der wiederum in der Kunststoff- und Gummiproduktion eingesetzt werden kann.

Nach der Fertigstellung werde die Anlage in Delfzijl die größte Altreifenpyrolyseanlage in Europa sein, betont Circtec. Die Kapazität werden 200.000 Tonnen Altreifen pro Jahr betragen. Durch den Ersatz fossiler Brennstoffe würden CO2-Emissionen eingespart, die etwa 3 Prozent der Emissionen der gesamten chemischen Industrie in den Niederlanden entsprächen.

320°/sr

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