Dampfproduktion
BASF plant die nach eigenen Angaben weltweit größte industrielle Wärmepumpe. Der Bund unterstützt das Vorhaben mit einem dreistelligen Millionenbetrag.
BASF baut weltweit größte industrielle Wärmepumpe
Der Chemiekonzern BASF will im kommenden Jahr mit dem Bau einer Wärmepumpe beginnen. Die nach Unternehmensangaben weltweit größte industrielle Wärmepumpe soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen. Mit ihr könnten die Treibhausgasemissionen bei der Produktion von Ameisensäure am Standort Ludwigshafen um bis zu 98 Prozent reduziert werden. Insgesamt könnten mit der Wärmepumpe am BASF-Stammwerk jährlich bis zu 100.000 Tonnen Treibhausgasemissionen vermieden werden.
Die Bundesregierung fördert den Bau mit bis zu rund 310 Millionen Euro. Das Geld fließt im Rahmen eines sogenannten Klimaschutzvertrages. Damit werden Unternehmen bei der Umstellung auf eine klimafreundlichere Produktion unterstützt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat am Dienstag die ersten Verträge unterzeichnet. Der Staat übernimmt dabei die Mehrkosten, bis die neuen klimafreundlichen Verfahren günstiger und damit wettbewerbsfähig sind.
Abwärme als Energiequelle
Die geplante Wärmepumpe wird nach BASF-Angaben eine Kapazität von bis zu 500.000 Tonnen Dampf pro Jahr haben. Als thermische Energiequelle dient die Abwärme aus einem der beiden Steamcracker am Standort. Der entstehende CO2-freie Dampf soll zu einem Großteil in der Ameisensäureproduktion eingesetzt werden.
„Wir halten an unseren Klimaschutzzielen fest: Bis 2050 wollen wir bei BASF netto null CO2-Emissionen erreichen“, so Uwe Liebelt, President der europäischen Verbundstandorte von BASF. Die Dampferzeugung zu elektrifizieren sei ein entscheidender Schritt, um Energie nachhaltiger zu gewinnen.
Dampf ist neben Strom einer der wichtigsten Energieträger in der chemischen Industrie. Die Betriebe am Standort Ludwigshafen verwenden ihn vor allem als Prozessdampf in der Produktion – unter anderem zum Trocknen von Produkten, Aufheizen von Reaktoren oder zum Destillieren. Im vergangenen Jahr setzte BASF in Ludwigshafen rund 14 Millionen Tonnen Dampf ein.
Durch Wärmerückgewinnung aus Produktionsanlagen deckt die BASF bereits heute die Hälfte ihres Dampfbedarfs im Stammwerk CO2-arm. Die restlichen rund 50 Prozent werden derzeit aus Gas- und Dampfkraftwerken bezogen.