CO2-Fußabdruck
BASF will grüner werden – und setzt dabei auch auf alternative Rohstoffe. Der Konzern will sich auch an Bioraffinerien beteiligen. Auf Wunsch könne man jedes Produkt mit niedrigem CO2-Fußabdruck produzieren, sagt BASF-Chef Kamieth.
BASF setzt verstärkt auf alternative Rohstoffe
Der Chemiekonzern BASF will in seiner Produktion verstärkt auf alternative Rohstoffe setzen. „Das kann alles Mögliche sein, sogar Frittenfett oder Gülle, vor allem aber sind es Stoffe wie Biogas oder Bionaphtha“, sagte Vorstandschef Markus Kamieth dem „Manager Magazin“.
Der Bedarf an solchen „grünen“ Rohstoffen werde in den kommenden Jahren stark steigen, da alle Industrien dekarbonisiert werden müssten, führte Kamieth weiter aus. BASF kaufe diese Stoffe bereits ein und erwäge auch Beteiligungen an Bioraffinerien, um die Versorgung langfristig zu sichern.
Die Versorgung der europäischen Standorte, insbesondere Ludwigshafen und Antwerpen, habe der Konzern weitgehend selbst in die Hand genommen. „Wir werden zunehmend grüne Energie, die wir in unseren Windparks in der Nordsee erzeugen, und auch alternative Rohstoffe nutzen. Unser Stammwerk in Ludwigshafen bietet dafür ideale Voraussetzungen.“
Auf Wunsch mit niedrigem CO2-Fußabdruck
Derzeit bietet die BASF 40.000 Produkte an. „Auf Wunsch produzieren wir jedes einzelne davon mit niedrigem CO2-Fußabdruck“, sagte Kamieth. „Aber das ist teuer, und die Kunden müssen bereit sein, für dieses Premium zu bezahlen.“
BASF hatte kürzlich einen umfassenden Konzernumbau mit möglichen Schließungen weiterer Anlagen und einem Stellenabbau auch in Ludwigshafen angekündigt. Die Verhandlungen über eine neue Standortvereinbarung sollen im November beginnen. Der Betriebsrat hat gefordert, den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen von Ende 2025 auf 2030 zu verlängern.
Kamieth sagte, er könne die Verunsicherung der Beschäftigten verstehen. „Aber ich kann sie den Beschäftigten nicht ganz nehmen, weil wir in Zeiten schneller Veränderung leben“, betonte er. In unsicheren Zeiten sei es umso wichtiger, dass „alle an einem Strang“ ziehen. „Ich bin sicher, dass dies mit dem Betriebsrat auch diesmal gelingt.“