Branchenumfrage

Trotz schwacher Konjunktur melden MVA-Betreiber für dieses Jahr eine steigende Kapazitätsauslastung. Und auch die Aussichten sind gut. Inzwischen arbeiten viele MVA-Betreiber am Aufbau einer CO2-Abscheidung.

Müllverbrennungsanlagen sind gut ausgelastet


Die Betreiber von Waste-to-Energy-Anlagen (WtE) haben auch 2024 gut zu tun. Laut dem aktuellen Branchenbarometer Waste-to-Energy, das die Unternehmensberatung ecoprog gemeinsam mit dem europäischen Branchenverband CEWEP erhoben hat, hat sich das Geschäftsklima trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen von 87,6 Punkten im Vorjahr auf nun 91,7 Punkte verbessert. Aus Sicht von ecoprog zeigt die positive Einschätzung, dass es in Europa nach wie vor nicht genügend Entsorgungskapazitäten für nicht recycelbare Abfälle gibt.

Insbesondere die Auslastung der Anlagen hat sich laut Umfrage verbessert: 66 Prozent der Betreiber melden für 2024 eine hohe Auslastung ihrer Anlagen, im Vorjahr waren es noch 42 Prozent. Zudem erwarten nur noch 20 Prozent eine ungünstigere Geschäftsentwicklung in den nächsten 12 Monaten, 2023 waren es noch 34 Prozent.

Noch hohe Hürden für Carbon Management

Positiv sind auch die Einschätzungen aus der WtE-Industrie. 90 Prozent der Befragten beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. Drei Viertel der Unternehmen bewerten ihren aktuellen Auftragsbestand als ausreichend oder eher hoch.

Auch der Blick in die Zukunft ist relativ optimistisch: 29 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten, nur 14 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.

In der diesjährigen Umfrage wurden die Teilnehmenden auch zu aktuellen Entwicklungen in der Branche befragt, wie etwa der Umsetzung von Carbon Management (CO2-Abscheidung mit anschließender Speicherung oder wirtschaftlicher Verwertung des CO2). 61 Prozent der Betreiber geben an, dass die Einführung eines Carbon Managements am Standort diskutiert wird und nur 16 Prozent geben an, dass sie in den nächsten 10 Jahren voraussichtlich kein Carbon Management einführen werden.

Die größten Hemmnisse sehen die Anlagenbetreiber in den hohen Investitionskosten (34 Prozent) und den noch unzureichenden rechtlichen Rahmenbedingungen (31 Prozent). Erst mit einigem Abstand folgt die noch unzureichende Erprobung der derzeit verfügbaren Carbon-Management-Technologien.

320°/sr

Mehr zum Thema
EU-Kommission plant Zielvorgaben für recycelten Stahl und Aluminium
Kunststoffrecycling in Europa: Immer mehr Werksschließungen
Studie belegt: Aufbereitung von MVA-Schlacken ist klimafreundlich
Batteriehersteller Northvolt meldet in Schweden Insolvenz an
Batterieproduktion der EU: „Der Aufbau dauert einfach zu lange“
Preisanstieg bei Kaufhausaltpapier
Industrieproduktion nimmt überraschend stark Fahrt auf