Absichtserklärung
Wirtschaftsminister Habeck setzt auf klimafreundliche Energieträger – und sucht dafür Partner in aller Welt. Dabei soll auch Indien eine Rolle spielen. Dort sollen große Produktionskapazitäten aufgebaut werden.
Deutschland und Indien vereinbaren Wasserstoff-Kooperation
Deutschland und Indien wollen beim Thema Wasserstoff enger zusammenarbeiten. Der Energieträger gilt als klimafreundlicher Hoffnungsträger der Energiewende, vor allem wenn er mit erneuerbaren Energien hergestellt wird. Ein entsprechendes Papier wurde am Rande der deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu-Delhi unterzeichnet.
„Die Wasserstoff-Roadmap heißt nicht, dass jetzt die Regierungen alles machen werden, sondern sie hat verschiedene Arbeitsbereiche definiert, die jetzt betreut werden“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). „Aber am Ende müssen Wissenschaftler, Studierende, Unternehmen jetzt einsteigen.“ Langfristig müsse sich Wasserstoff am Markt durchsetzen.
Die Bundesregierung geht in ihrer Wasserstoffstrategie davon aus, dass Deutschland bis 2030 einen Wasserstoffbedarf von 95 bis 130 Terawattstunden pro Jahr haben wird, was einem Heizwert von mehr als drei Millionen Tonnen Wasserstoff entspricht. Schätzungen zufolge werden 50 bis 70 Prozent dieses Bedarfs durch Importe gedeckt werden müssen. Indien wiederum will bis zum Ende des Jahrzehnts eine Produktionskapazität von 5 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr aufbauen.
Keine Finanzierungszusagen
Mit dem nun vereinbarten Papier wollen beide Seiten unter anderem die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung vorantreiben und mehr Möglichkeiten zur Vernetzung von Unternehmen schaffen. Auch bei gesetzlichen Vorgaben will man im Gespräch bleiben. Außerdem soll der Bau von Terminals in Indien für den Export von klimafreundlich erzeugtem Ammonium unterstützt werden.
Das Papier hat den Charakter einer Absichtserklärung. Es enthält keine konkreten Finanzierungszusagen, aber Verweise auf bestehende Förderprogramme. Beide Länder wollen Unternehmen aus dem jeweils anderen Land die Teilnahme ermöglichen. Zwischen beiden Ländern besteht bereits seit 2006 eine „Energiepartnerschaft“.