Konjunktur
Lichtblick für die angeschlagene deutsche Industrie: Der Auftragseingang im September ist höher ausgefallen als erwartet. Das mache Hoffnung auf eine Belebung des verarbeitenden Gewerbes, sagt ein Analyst.
Deutlich mehr Aufträge für die Industrie
Die Auftragseingänge haben sich im September überraschend deutlich vom Dämpfer im Vormonat erholt. Die Zahl der Bestellungen in der Industrie stieg im Monatsvergleich um 4,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte.
Analysten hatten im Schnitt nur einen Zuwachs um 1,5 Prozent erwartet. Rechnet man Großaufträge heraus, erhielten die Unternehmen 2,2 Prozent mehr Bestellungen. Im Vormonat waren die Auftragseingänge noch deutlich zurückgegangen.
Unter anderem meldete das Bundesamt mehr Bestellungen aus der Automobilindustrie. Vor allem aber sei die positive Entwicklung auf ein deutliches Plus im „sonstigen Fahrzeugbau“ zurückzuführen. Dieser umfasst die Produktion von Flugzeugen, Schiffen, Zügen oder Militärfahrzeugen.
„Entwicklung, die Hoffnung macht“
„Schon seit einiger Zeit prägen Großaufträge die Neubestellungen in der Industrie maßgeblich“, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Mehr Aufträge kamen sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Die Auftragseingänge aus der Eurozone stiegen um 14,6 Prozent, während die Bestellungen von außerhalb der Eurozone um 1,6 Prozent zurückgingen.
„Das ist eine Entwicklung, die endlich einmal Hoffnung macht auf eine Belebung im verarbeitenden Gewerbe“, kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg die Auftragsdaten. Allerdings dürfte der heimischen Industrie unter einem neuen US-Präsidenten Donald Trump schon bald wieder ein rauerer Wind ins Gesicht blasen.