Stahlkonzern

Der Stahlkonzern Salzgitter könnte von Papenburg und TSR Recycling übernommen werden. Betriebsrat und Gewerkschaft machen dagegen mobil. Hilfe erhoffen sie sich vom Land Niedersachsen.

IG Metall wehrt sich gegen mögliche Salzgitter-Übernahme


Die IG Metall wehrt sich gegen eine mögliche Übernahme des Stahlkonzerns Salzgitter durch die Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling. Das Unternehmen müsse seine Eigenständigkeit behalten, fordert die Gewerkschaft auf Flugblättern, die an den Standorten des Stahlkochers verteilt wurden. Die Gewerkschaft befürchtet massive Auswirkungen auf die Beschäftigung, sollte der Stahlkonzern seine Eigenständigkeit verlieren.

„Wir brauchen keine Bündelung von Macht und Kontrolle in den Händen eines Konsortiums von zwei großen privaten Anteilseignern“, erklärte IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban auf dem Flugblatt. Urban ist auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Salzgitter.

Konzernbetriebsratschef Hasan Cakir bezeichnete es als „irrsinnig“, die Eigenständigkeit der Salzgitter AG aufzugeben. Das müsse die Landesregierung verhindern. Das Land Niedersachsen ist mit 26,5 Prozent größter Anteilseigner des Stahlkonzerns.

Weil weist Angebot zurück

Die Salzgitter AG hatte am Montag mitgeteilt, dass die GP Günter Papenburg AG gemeinsam mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG ein Übernahmeangebot erwägen. Details sind noch offen. Papenburg ist mit 25,1 Prozent bereits zweitgrößter Anteilseigner. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hatte daraufhin Gespräche angekündigt. Aus Sicht des Landes sehe man aber keinen Bedarf, die Anteilsverhältnisse zu verändern, fügte der SPD-Politiker hinzu.

Salzgitter selbst hat sich bislang nicht konkret zu dem Vorstoß geäußert. „Sollte es zu einem solchen Angebot kommen, würden Vorstand und Aufsichtsrat selbstverständlich im Rahmen ihrer gesetzlichen Pflichten eine begründete Stellungnahme dazu abgeben“, sagte Konzernchef Gunnar Groebler am Montag bei der Vorlage der Neunmonatszahlen in Salzgitter.

320°/dpa

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