Rückläufige Produktion

Der Produktionsrückgang in der deutschen Aluminiumindustrie setzt sich fort. Besonders betroffen ist Recyclingaluminium. Fast ein Drittel der Unternehmen will Arbeitsplätze abbauen.

Aluminiumindustrie plant Stellenabbau


Die deutsche Aluminiumindustrie ist weiter unter Druck. Bereits im zehnten Quartal in Folge verzeichnet die Branche rückläufige Produktionszahlen bei Aluminiumhalbzeugen. Besonders betroffen ist die Produktion von Recyclingaluminium, die im dritten Quartal um sechs Prozent auf 683.000 Tonnen zurückging. Insgesamt produzierte die deutsche Aluminiumindustrie in den ersten neun Monaten 2024 rund 2,1 Millionen Tonnen Recyclingaluminium und damit drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland ist beschädigt“, warnt der Präsident des Aluminiumverbands Deutschland (AD), Rob van Gils. Nach der Bundestagswahl komme es darauf an, dass die neue Regierung schnell arbeitsfähig werde, so van Gils. Die Zeit dränge. Energiekosten und Netzentgelte, aber auch die ausufernde Bürokratie gefährdeten den Industriestandort Deutschland.

Unternehmen planen Stellenabbau

Nach einer Umfrage des Verbandes sehen sich knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen gezwungen, in den kommenden Monaten Stellen abzubauen. Gleichzeitig mussten knapp 60 Prozent der Unternehmen im vergangenen Jahr Personal einstellen – allerdings nicht für die Produktion, sondern um neue Berichtspflichten zu erfüllen.

Leicht rückläufig war im dritten Quartal auch die Produktion von Aluminiumhalbzeug, die ein Niveau von rund 592.000 Tonnen erreichte (-1 Prozent gegenüber Vorjahresquartal). In den ersten drei Quartalen belief sich die Produktion auf rund 1,8 Millionen Tonnen Halbzeug (-3 Prozent). Darunter verzeichneten die Hersteller von Walzprodukten mit 1,4 Millionen Tonnen einen vergleichsweise moderaten Rückgang (-2 Prozent). Stärker rückläufig war die Produktion von Aluminium-Strangpressprodukten (-6 Prozent auf 366.000 Tonnen).

320°/re

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