Secondhand
Wer anderen zu Weihnachten eine Freude machen möchte, muss nicht unbedingt alles neu kaufen. Gebrauchte Artikel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Das hat vor allem einen Grund.
Gebrauchte Weihnachtsgeschenke liegen im Trend
Immer mehr Menschen in Deutschland wollen zu Weihnachten keine neu gekauften, sondern gebrauchte Produkte verschenken. In diesem Jahr planen dies laut einer Studie von Ebay und dem Handelsforschungsinstitut IFH 35 Prozent. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2023, wie eine repräsentative Umfrage unter 500 Personen ergab. Unter Secondhand versteht man gebrauchte oder wiederaufbereitete Artikel sowie B-Ware.
Gebrauchtes zu verschenken, ist demnach vor allem bei Jüngeren beliebt. 56 Prozent der 18- bis 29-Jährigen wollen dies in diesem Jahr zu Weihnachten tun. Secondhand-Shopping habe sein verstaubtes und muffiges Image abgelegt, sagte IFH-Geschäftsführer Kai Hudetz.
Besonders beliebt: Bücher, Mode und Elektronik
Laut Umfrage ist es für zwei Drittel der Verbraucher normal, gebrauchte Produkte zu kaufen. Dass die Menschen in Deutschland häufiger Gebrauchtwaren kaufen, liegt laut Handelsexperte Hudetz vor allem an den zum Teil erheblichen Preissteigerungen der vergangenen Jahre. Die Sparneigung ist zwar leicht rückläufig, aber immer noch stark ausgeprägt. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine Rolle. Bei der Suche nach einem Produkt schauen viele sogar zuerst nach einer gebrauchten oder wiederaufbereiteten Variante.
Der Trend zum Gebrauchten besteht schon länger. So ist laut Studie das Volumen des Secondhand-Marktes in Deutschland seit 2020 um durchschnittlich acht Prozent pro Jahr gewachsen und lag im vergangenen Jahr bereits bei über 15 Milliarden Euro.
Besonders beliebt sind Bücher, Mode und Elektronik. Auf einigen Portalen können gebrauchte Artikel von Privatpersonen angeboten werden, auf anderen von Händlern, die die Produkte zuvor gekauft, geprüft und gegebenenfalls aufgearbeitet haben.
30 bis 50 Prozent Preisvorteil
Gebrauchte Waren gibt es längst nicht mehr nur bei den bekannten Online-Marktplätzen Ebay, Amazon oder Zalando. Mittlerweile haben sich auch Portale wie Refurbed, Backmarket, Medimops, Booklooker oder Vinted etabliert. Die Plattform Rebuy verkaufte im vergangenen Jahr rund neun Millionen Medien an neue Besitzer, darunter 500.000 gebrauchte Elektronikgeräte. Über 210.000 Smartphones wurden wiederaufbereitet.
Auch Elektronikhändler wie Media Markt und Saturn bieten sogenannte refurbished, also runderneuerte Produkte an. Einige der Anbieter geben ihren Kunden auch eine Garantie auf die gekauften Produkte.
Nach Angaben des Preisvergleichsportals Idealo können Kunden beim Kauf eines gebrauchten statt eines neuen Produkts erheblich sparen. Gebrauchte Tablets sind demnach im Schnitt 29 Prozent günstiger, Smartphones 32 Prozent, Spielekonsolen sogar über 50 Prozent.