Investitionsprogramm
Auch für den Verpackungshersteller Alpla wird das Marktumfeld schwieriger. Sein Rezept: Effizienzsteigerung, Innovationen – und eine führende Rolle beim Recycling. Dafür will der Konzern viel Geld in die Hand nehmen.
Alpla will Recyclingkapazität bis 2030 verdoppeln
Der österreichische Verpackungshersteller Alpla hat angekündigt, seine Recyclingkapazitäten in den kommenden Jahren deutlich auszubauen. Derzeit produziert der Geschäftsbereich Recycling, der 13 Werke in neun Ländern umfasst, jährlich rund 350.000 Tonnen Rezyklate aus den Kunststoffen PET und HDPE. Bis 2030 soll die Produktionskapazität auf 700.000 Tonnen verdoppelt werden.
Um die Kapazitätssteigerung zu erreichen, will der Konzern in den kommenden Jahren mindestens 50 Millionen Euro pro Jahr in den Ausbau seiner Recyclingaktivitäten investieren. Erklärtes Ziel von Alpla ist es, den Rezyklatanteil in den eigenen Verpackungen bis 2025 auf durchschnittlich mindestens ein Viertel zu erhöhen. Neben dem verstärkten Einsatz von recyceltem Material sollen auch Maßnahmen wie Leichtbau und recyclinggerechtes Produktdesign dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck von Verpackungen zu reduzieren.
Starke Wachstumsmärkte in Südamerika, Afrika und dem Mittleren Osten
Alpla-CEO Philipp Lehner sieht in der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens auch einen Wettbewerbsvorteil in einem schwieriger werdenden Marktumfeld. Vor allem die zunehmende Regulierung innerhalb der EU und steigende Lohnkosten in vielen Ländern stellten die Branche vor Herausforderungen, so Lehner. Dem wolle man mit Effizienzsteigerungen, Innovationen und der führenden Rolle im Recyclingbereich begegnen.
Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete Alpla einen Umsatz von 4,9 Milliarden Euro, ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben den starken Wachstumsmärkten in Südamerika, Afrika und dem Mittleren Osten habe sich 2024 auch die Nachfrage in Nord- und Mittelamerika erholt, heißt es. Der Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 200 Standorten in 46 Ländern.
Als Systemanbieter für Flaschen und Verschlüsse bedient Alpla zahlreiche Branchen von der Getränke- und Lebensmittelindustrie bis hin zur Kosmetik. 2024 verstärkte der neue Geschäftsbereich ALPLAinject die Sparte Spritzguss. Der Geschäftsbereich ALPLApharma wurde 2024 durch die Integration der Heinlein Plastik-Technik in die Gruppe erweitert. Ein weiterer Geschäftsbereich ist ALPLAindustrial für großvolumige Verpackungen.