Datenanalyse

Erstmals können Genehmigungsdauer und Inbetriebnahme von Windenergieanlagen zwischen den Bundesländern verglichen werden. Das Ergebnis stimmt zuversichtlich: Das 115-Gigawatt-Ziel für 2030 rückt in greifbare Nähe.

Windkraft in Deutschland: Ziel 2030 scheint erreichbar


Ein Ziel, das lange Zeit in weiter Ferne schien, ist in greifbare Nähe gerückt. Laut einer neuen Datenanalyse des Think-Tanks „Goal100″ ist das gesetzlich verankerte Ziel von 115 Gigawatt Windenergieleistung an Land bis 2030 nicht nur realistisch, sondern könnte sogar leicht übertroffen werden.

Der Grund für den Optimismus liegt in der Entwicklung der vergangenen Jahre. Die Zahl der Anträge und Genehmigungen für neue Windräder ist deutlich gestiegen, gleichzeitig hat sich die Dauer der Genehmigungsverfahren verkürzt. Allein im Jahr 2024 wurden rund 2.400 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 14 Gigawatt genehmigt – ein neuer Rekord.

Das Ziel für 2024 wurde aber dennoch nicht erreicht. So lag Ende vergangenen Jahres die installierte Leistung der Windräder an Land bei rund 63,5 Gigawatt und damit unter dem im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschriebenen Ziel von 69 Gigawatt. Um die Lücke zu schließen und das 2030er-Ziel zu erreichen, müsse die aktuelle Dynamik beibehalten und das politische Ambitionsniveau gehalten werden, so Goal100.

Grafik: picture alliance/dpa-Infografik

Nach der Analyse von Goal100 befinden sich derzeit mehr als 50 Gigawatt Windenergiekapazität in der „Pipeline“. Das heißt, die Projekte befinden sich zumindest im Genehmigungsverfahren. Von der Genehmigung bis zur Inbetriebnahme einer Windkraftanlage vergehen im Durchschnitt etwas mehr als zwei Jahre. Eine Herausforderung bleibt der Ausbau des Stromnetzes, das neue Windkraftanlagen kostengünstig integrieren und Schwankungen ausgleichen muss.

Für die Analyse hat Goal100 Daten aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und Genehmigungsdaten der Bundesländer ausgewertet. Damit ist es erstmals möglich, Genehmigungszeiten, Realisierungszeiten und Inbetriebnahmen zwischen den Bundesländern sowie auf Landkreis- und Gemeindeebene zu vergleichen und im Zeitverlauf zu verfolgen.

320°/hk

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