Kooperation
Im Sultanat Oman entsteht eine neue Abfallaufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 1.500 Tonnen pro Tag. Ein Teil des Abfalls soll zu Ersatzbrennstoffen verarbeitet werden. An dem Projekt ist das deutsche Beratungsunternehmen MVW Lechtenberg & Partner beteiligt.
MVW Lechtenberg plant Aufbereitungsanlage im Oman
Dhofar, eine Region im Süden des Sultanats Oman, macht sich auf den Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft. In der Stadt Salalah entsteht derzeit eine Aufbereitungsanlage für Abfälle, die täglich rund 1.500 Tonnen Abfall einer Verwertung zuführen soll. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Umweltdienstleister Oman Environmental Services Holding Co SAOC (be’ah) dem lokalen Zementhersteller Raysut Zement und dem deutschen Beratungsunternehmen MVW Lechtenberg & Partner.
Die neue Anlage wird den täglich anfallenden Hausmüll von rund 800 Tonnen sowie Sperrmüll und andere Abfälle sortieren und Wertstoffe aussortieren. Die nicht recyclingfähigen Stoffe werden zu umweltfreundlichem Ersatzbrennstoff für das Zementwerk von Raysut aufbereitet. Darüber hinaus wird die organische Fraktion zusammen mit Baum- und Strauchschnitt sowie landwirtschaftlichen Abfällen zu Kompost verarbeitet.
Das Projekt sei ein wichtiger Schritt zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Unterstützung der omanischen Klimaziele, sagt Dirk Lechtenberg, Geschäftsführer von MVW Lechtenberg & Partner. Für das Duisburger Beratungsunternehmen ist es nach Saudi-Arabien bereits das zweite arabische Land, in dem es gemeinsam mit staatlichen Entsorgungsunternehmen eine solche Anlage errichtet.
Der Oman hat in den vergangenen Jahren einige Schritte unternommen, um seine Abfall- und Umweltpolitik zu modernisieren. Das Land produziert jährlich rund 1,7 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle, von denen bisher nur ein geringer Teil recycelt oder wiederverwertet wird. Mit der Gründung von „be’ah“ im Jahr 2007 hat die Regierung eine zentrale Einrichtung geschaffen, um die Abfallwirtschaft im Sultanat zu optimieren und nachhaltiger zu gestalten.
Weltweit größtes grünes Wasserstoffkraftwerk
Neben der Verbesserung der Abfallwirtschaft hat sich Oman auch Ziele im Bereich der erneuerbaren Energien gesetzt. Nach Angaben von Ghorfa, der Vertretung aller arabischen Industrie- und Handelskammern in Deutschland, sieht die Nationale Energiestrategie 2040 vor, dass die erneuerbaren Energien bis 2030 rund 25 Prozent ausmachen.
Der Oman plant unter anderem ab 2028 den Bau eines der weltweit größten grünen Wasserstoffkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 3,5 GW im Gouvernement Al Wusta am Arabischen Meer. Ein ähnliches Zentrum für grünen Wasserstoff ist laut Ghorfa auch in der Hafen- und Freihandelszone von Sohar vorgesehen. Das belgische Unternehmen Deme Concessions und OQ Alternative Energy, eine Tochtergesellschaft der staatlichen Energieholding OQ, wollen gemeinsam eine 1-GW-Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Sonderwirtschaftszone Duqm entwickeln.