Erste Versuchsreihen
Stäube aus Gießereien könnten als Sekundärquellen für Quarz und Metalle dienen. Erste Versuchsreihen sind vielversprechend. Die Stäube dienen dabei als Zuschlagsstoff.
Verwertung von Gießereistäuben kommt voran

In deutschen Gießereien fallen jährlich hundert Tonnen Prozessstäube an, die bislang kaum verwertet werden. Dabei wäre das durchaus möglich. Im Projekt „Gießereistaubrecycling in Technikum und Anwendung“ (GiTe) will ein Team aus Wissenschaftlern des bifa Umweltinstituts und Industriepartnern zeigen, dass die Stäube als Sekundärquelle für Quarz und Metalle dienen und dabei mit allen Bestandteilen verarbeitet werden können.
Der Weg dorthin ist relativ komplex. Im ersten Schritt müssen die anfallenden Stäube kartiert, klassifiziert und digitalisiert werden – eine Aufgabe, die bereits im Vorgängerprojekt ForCycle II begonnen wurde. Aus den digitalisierten Staubdaten sollen dann Rezepturvarianten für Presslinge entwickelt werden, die wieder als Zuschlagsstoffe für die Gießereien dienen.
„Keine Nachteile“
Die Arbeitsteilung sieht vor, dass das bifa die Zusammensetzung der Stäube analysiert. Der Entwicklung der Rezepturvarianten für die Presslinge soll gemeinsam mit der Firma Frankenguss erfolgen. Die technische Umsetzung der Verfahren zur Herstellung der Gussteile mit Staubzugabe erfolgt durch die Firma GPS Sic Keßl. In einer ersten Versuchsreihe wurden bereits Formlinge mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen der definierten Stäube hergestellt.
„Sowohl beim Mischen wie auch bei der späteren Verarbeitung auf dem Mehrlagenfertiger haben sich keine Nachteile durch die Zugabe der Stäube ergeben“, erklärt das bifa. „Die Sofort-Festigkeit der Formlinge war ausreichend, um sie direkt nach dem Verarbeiten aufeinanderstapeln zu können. Die Versuchsformlinge wurden standardgemäß nach zwei Tagen ausgelagert und in Folie verschweißt.“
Mit den digitalen Daten sollen nun im nächsten Schritt Datenbanken aufgebaut werden. Diese ermöglichen die Entwicklung intelligenter Algorithmen, um die Staubfraktionen je nach Bedarf kombinieren zu können. Außerdem könnten so verschiedene Szenarien des Ressourceneinsatzes und der Prozesse in Gießereien digital durchgespielt werden.