Design for Recycling
Grundsätzlich sind Glasverpackungen gut recycelbar. Doch manche Faktoren bereiten immer noch Probleme. Was Sie beachten müssen, um die Recyclingfähigkeit zu gewährleisten.
So stellen Sie sicher, dass Glasverpackungen recycelbar sind

Glasverpackungen gelten als kreislauffähige Verpackungslösung. In Deutschland werden nach Angaben des Umweltbundesamtes rund 85 Prozent des Verpackungsglases recycelt. Dennoch landen laut UBA durchschnittlich rund sechs Prozent der Glasmenge im Restmüll und gehen damit dem Recyclingprozess verloren.
Auch in den Sortieranlagen können Scherben Probleme bereiten. So werden kleine Scherben, die kleiner als ein Zentimeter sind, oft nicht zuverlässig erkannt. Auch opak beschichtete oder mit Etiketten beklebte Glasstücke werden oft nicht korrekt aussortiert. Das Forum Rezyklat hat nun Handlungsempfehlungen entwickelt, die teilweise über den Mindeststandard der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) hinausgehen:
- Abrasive ablösbare Etiketten: Als Alternative zu Kunststoffetiketten, die sich nicht durch Feuchtigkeit ablösen lassen, können „abrasiv“ ablösbare Etiketten eingesetzt werden.
- Bodenverschlossene Sleeves vermeiden: Sleeves sollten ohne Bodeneinschluss gestaltet sein, damit Glasscherben während des Zerkleinerungsprozesses herausfallen können.
- Standardisierung auf Weiß-, Grün- und Braunglas: Diese Farben können in den Recyclinganlagen zuverlässig getrennt und wiederverwendet werden.
- Metallverschlüsse bevorzugen: Metallverschlüsse aus Aluminium oder Eisenmetall können getrennt und separat recycelt werden.
Darüber hinaus gibt das Forum Rezyklat Empfehlungen, die im Einklang mit den ZSVR-Kriterien sind:
- Vermeidung von Bleiglas: Die in Bleiglas enthaltenen Schwermetalle beeinträchtigen die Qualität des recycelten Glases und führen zu unerwünschten Farbveränderungen.
- Verwendung transparenter Verpackungen: Opakes und sehr dunkles Glas wird oft nicht als Glas identifiziert und deshalb fälschlicherweise in die Restfraktion sortiert. Opakes Glas lässt kaum Licht durch und wird daher als Störstoff erkannt und nicht recycelt.
- Einfaches Ablösen von Etiketten: Papieretiketten mit wasserlöslichem Klebstoff sind unproblematisch, da sie sich durch Feuchtigkeit leicht ablösen lassen. Kunststoffetiketten mit wasserunlöslichem Klebstoff sind problematisch, da sie sich nur schwer oder gar nicht vom Glas entfernen lassen. Die mit hydrophoben Etiketten behafteten Glasscherben werden daher als Störstoff erkannt.
Die Empfehlungen sind ab sofort als Fachpublikation in deutscher und englischer Sprache kostenlos erhältlich unter: www.forum-rezyklat.de