Chemisches Recycling

In einer neuen Anlage in Österreich werden Reststoffe aus der Kunststoffsortierung chemisch recycelt. Das Ergebnis sind Polyolefin-Rezyklate. Hinter dem Prozess stehen die Unternehmen ARA und SRP.

Österreichs erste Polyolefin-Aufbereitungsanlage eröffnet


Im niederösterreichischen Pöchlarn ist am Donnerstag die erste Polyolefin-Aufbereitungsanlage Österreichs offiziell in Betrieb gegangen. Dahinter stehen die beiden Unternehmen Altstoff Recycling Austria (ARA) und Sekundär Rohstoff Produktion (SRP). Nach zweijähriger Verfahrensentwicklung und einem von der ARA patentierten Verfahren kann die Anlage seit 1. März bis zu 30.000 Tonnen Sortierreste pro Jahr verarbeiten.

Bisher wurden getrennt gesammelte Kunststoffverpackungen, die aufgrund von Verschmutzungen, geringer Größe, unterschiedlichen Materialzusammensetzungen oder Beschichtungen nicht recyclingfähig waren, aussortiert und als Ersatzbrennstoff genutzt. Um diese Sortierreste dennoch im Wertstoffkreislauf zu halten, hat die ARA das chemische Recyclingverfahren „Upcycle“ entwickelt. Mit diesem Verfahren können bis zu 50 Prozent der bisher thermisch verwerteten Wertstoffe zurückgewonnen werden.

Das Ergebnis sind Polyolefin-Rezyklate mit einer Reinheit von mindestens 90 Prozent, wie ARA mitteilt. Diese Sekundärrohstoffe werden anschließend in der Industrie als Sekundärrohstoff mechanisch oder chemisch weiterverarbeitet. Die verbleibenden Restfraktionen aus dem Upcycling-Prozess werden im Zementwerk Kirchdorf als Ersatzbrennstoff eingesetzt.

Der Upcycling-Prozess wird von der SRP durchgeführt, die je zur Hälfte der Kirchdorfer Gruppe und der TOP Umweltservice gehört. Der Großteil der in der Upcycling-Anlage verarbeiteten Sortierreste stammt aus der im Juni 2022 in Betrieb genommenen Kunststoffsortieranlage TriPlast im oberösterreichischen Ennshafen, die von der ARA und ihren Partnern Bernegger und Der Grüne Punkt betrieben wird. Die Anlage erreicht eine Sortiertiefe von 80 Prozent. Die restlichen 20 Prozent der nicht verwertbaren Kunststoffverpackungen werden nun von Upcycling verwertet.

320°/re

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