Autoproduktion
Beim Bau einer Autokarosserie bleiben oft Stahlblechreste übrig. Ein neues Projekt gleicht Stahlblechreste verschiedener Unternehmen mit dem Bedarf anderer Hersteller ab. Auch der Autohersteller Škoda beteiligt sich.
Škoda prüft Wiederverwendung statt Recycling
Beim Bau einer Autokarosserie bleibt immer etwas übrig. Reststücke fallen beispielsweise beim Ausschneiden des Panoramadachs oder der Seitenteile an. Die können recycelt werden, doch der Prozess in Gießereien ist energieintensiv und mit entsprechenden Treibhausgasemissionen verbunden.
Eine Alternative bietet das Projekt „Saturnin“ an, das von der tschechischen Firma Beneva, einem Hersteller von Stahlvormaterial, ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen des Projekts werden Stahlblechreste verschiedener Unternehmen mit dem Bedarf anderer Hersteller und Zulieferer abgeglichen, die diese für ihre Produktion nutzen könnten.
Škoda Auto beteiligt sich an dem Projekt mit Stahlblechstücken aus der Produktion von Modellen wie Octavia, Karoq, Kodiaq und Enyaq. Gleichzeitig prüft das Unternehmen Möglichkeiten, weitere Komponenten wiederzuverwerten und seine Zulieferer einzubeziehen.
„Die Wiederverwendung von Blechresten und der effiziente Einsatz von ungenutztem Material bieten hier ein großes Potenzial, ganz im Sinne der Ansätze und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, die wir bei Škoda Auto entwickeln und anwenden“, sagt Andreas Dick, Škoda-Vorstand für Produktion und Logistik.
CO2-neutrale Produktion bis 2030
Bereits 2013 startete Škoda seine GreenFuture“-Strategie, die auf drei Säulen basiert:
- „GreenProduct“ zielt darauf ab, Fahrzeuge so umweltfreundlich wie möglich zu produzieren. Dies betrifft neben dem Kraftstoff- und Energieverbrauch auch die verwendeten Materialien und deren Recyclingfähigkeit.
- „GreenFactory bündelt alle Maßnahmen für eine ressourcenschonende Produktion, und
- GreenRetail fördert den umweltfreundlichen Betrieb der Autohäuser und Servicebetriebe der Marke.
Bis 2030 will Škoda die Autoproduktion in seinen tschechischen und indischen Werken CO2-neutral zu gestalten. Der Automobilhersteller hat bereits verschiedene Nachhaltigkeitsinitiativen umgesetzt, darunter die CO2-neutrale Produktion im Werk Vrchlabí oder die Vermeidung von Deponieabfällen aus der Produktion an allen Standorten seit 2020.
Ein weiteres Beispiel ist das Projekt „Curiosity Fuel“, bei dem Škoda gebrauchte Kaffeebohnenschalen, die sonst im Abfall landen würden, zu Gerbstoff für das Leder der Škoda-Autositze verarbeitet.