Güterverkehr

Batterie statt Brennstoffzelle: Deutsche und französische Wirtschaftsexperten raten, sich auf batterieelektrische Lkw als Schlüsseltechnologie zu konzentrieren. Der VDA widerspricht.

Wirtschaftsexperten favorisieren Elektro-Lkw


Bei der Umstellung des Straßengüterverkehrs auf klimaneutrale Antriebe empfehlen deutsche und französische Experten, sich auf batterieelektrische Lastzüge zu konzentrieren. Diese seien aufgrund ihrer Marktreife die zentrale Technologie, um schnell zu einem emissionsfreien Straßengüterverkehr zu kommen, empfehlen der deutsch-französische Rat der Wirtschaftsexperten (FGCEE) und der französische Rat für Wirtschaftsanalyse (CAE).

Bei anderen emissionsarmen Antriebstechnologien wie Brennstoffzellen-Lkw und Oberleitungs-Hybrid-Lkw gebe es technische Hürden und eine mangelnde Marktreife. Diese Technologien sollten zwar weiterentwickelt werden, der Aufbau einer Infrastruktur für diese Alternativen mit öffentlicher Förderung sei derzeit aber nicht sinnvoll.

Stattdessen sollten sich die beiden EU-Schwergewichte Deutschland und Frankreich beim Ausbau der Lademöglichkeiten für Elektro-Lkw abstimmen und diesen gemeinsam vorantreiben. Dies könnte Einfluss auf die EU-weite Strategie für einen emissionsfreien Straßengüterverkehr haben und die Abkehr von Diesel-Lkw beschleunigen. Zudem würde dies Herstellern und Flottenbetreibern die notwendige Planungssicherheit für zukünftige Investitionen geben.

VDA gegen einseitige Festlegungen

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hält diesen Ansatz für falsch. „Gerade beim Schwerlastverkehr wird die Brennstoffzellen-Technologie neben der Elektromobilität einen wichtigen Beitrag zum klimaneutralen Verkehr leisten können“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Deshalb sei es nicht sinnvoll, sich regulatorisch einseitig auf einzelne Technologien festzulegen.

„Unsere Branche ist in diesem Bereich führend“, betonte Müller. Einseitige Festlegungen schadeten der Industrie, der Wertschöpfung und somit auch den Arbeitsplätzen: „Für die Autoindustrie steht fest: Batterieelektrische Antriebe, flankiert von Wasserstoff – sowohl für den Einsatz in der Brennstoffzelle als auch im Wasserstoffmotor – sind zentral für den Weg zur Klimaneutralität.»

320°/dpa

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