Sekundärrohstoffe
Mehr Recycling, mehr Resilienz: Audi hat ein Rückführungskonzept für Stahlschrott entwickelt. Das aufbereitete Material wird einem Digitalkonto gutgeschrieben, auf das die Zulieferer des Autobauers zugreifen können.
Audi führt digitales Materialkonto für Recyclingmaterial ein
Der Autobauer Audi geht neue Wege, um den Einsatz von Sekundärrohstoffen in der Produktion zu erhöhen. Gemeinsam mit dem Recyclingpartner TSR Resource hat das Unternehmen ein Rückführungskonzept für Rezyklate aus Altfahrzeugen entwickelt. Damit sei Audi der erste Automobilhersteller, der ein solches Konzept entwickelt und umgesetzt hat.
Das neue Rückführungskonzept sieht vor, dass der von TSR aufbereitete Stahlschrott einem digitalen Materialkonto von Audi gutgeschrieben wird, auf das potenzielle Material- und Bauteillieferanten des Autobauers im Rahmen eines Vergabeprozesses exklusiv zugreifen können. Dafür stellt Audi in einer ersten Ausbaustufe ab 2025 unter anderem mehrere tausend Vorserienfahrzeuge für das Recycling bereit.
Perspektivisch will Audi den Prozess für weitere Materialströme und Fahrzeuge ausrollen. Infrage kommen alle Rohstoffe, die Audi aktuell oder künftig mit einem Rezyklatanteil für seine Fahrzeuge einkauft. Durch das Rückführungskonzept kann der Autobauer diese Rohstoffe unabhängiger von marktbedingten Kostenschwankungen beschaffen.
„Beitrag zur Resilienz“
„Das Potenzial von Recycling ist enorm“, sagt Audi Beschaffungsvorständin Renate Vachenauer. „Mit dem digitalen Materialkonto ist Audi Vorreiter in der Automobilindustrie und kann recycelte Rohstoffe als wertvolle Ressourcen unabhängiger vom Markt beschaffen.“
Dieses Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was dank Industriepartnerschaften möglich ist“, sagt Christian Blackert, Geschäftsführer TSR Resource. „Gleichzeitig machen wir uns unabhängiger von fragilen Lieferketten und leisten einen wichtigen Beitrag zur Resilienz gegenüber den Herausforderungen globaler Märkte.“
In der Vergangenheit hat Audi bereits Kreislaufwirtschaftsprojekte durchgeführt, unter anderem im Rahmen des MaterialLoop Programms. Dazu zählen beispielsweise der anteilige Einsatz hochwertig aufbereiteter Post-Consumer-Sekundärmaterialien für die Windschutzscheibe des Audi Q4 e-tron (GlassLoop) oder das Dachaußenteil des Audi Q6 e-tron (SteelLoop).