Silizium-Solarmodule
Solarmodule bestehen aus einer Vielzahl wertvoller Rohstoffe. Ein Unternehmen in Sachsen-Anhalt will sie alle zurückgewinnen – mithilfe eines thermomechanischen Verfahrens.
Neue Recyclinganlage für Solarmodule in Magdeburg
In Magdeburg hat die Firma Solar Materials eine industrielle Anlage zum Recycling von Solarmodulen in Betrieb genommen. In der ersten Ausbaustufe sollen jährlich mehr als 350.000 Module oder rund 7.000 Tonnen recycelt werden, teilte das Unternehmen in Magdeburg mit. Für die Folgejahre sei ein deutlicher Ausbau der Recyclingkapazitäten geplant. Ein erster Auslandsstandort soll noch in diesem Jahr in Italien eröffnet werden.
Mit der patentierten Recyclingtechnologie gewinne das Unternehmen 98 Prozent der Rohstoffe aus Silizium-Solarmodulen zurück, heißt es. Dabei würden die verschiedenen Bestandteile der Solarmodule mit thermomechanischen Verfahren voneinander getrennt.
Das Verfahren komme ohne hohe Temperaturen und Chemikalien aus. „Denn statt der traditionellen mechanischen Zerkleinerung und anschließenden Sortierung zerlegt Solar Materials die Module schrittweise in die einzelnen Komponenten. Alle enthaltenen Rohstoffe werden sortenrein zurückgewonnen – darunter Glas, Aluminium, Kupfer, Kunststoff sowie das von der EU als kritischer Rohstoff deklarierte Silizium und das Edelmetall Silber“, so das Unternehmen. Der Fokus liege insbesondere auf der wirtschaftlichen Rückgewinnung von Silber, Silizium und Glas.
Ziel sei es, die Solarindustrie in eine echte Kreislaufwirtschaft zu überführen, hieß es. Pro Tonne recycelter Solarmodule würden im Vergleich zum Einsatz von Primärrohstoffen 3,1 Tonnen CO2e eingespart.