Additive Fertigung

Der Einsatz von Sekundärrohstoffen in der additiven Fertigung könnte Prozesse ressourceneffizienter machen. Eine neue Forschungseinrichtung soll untersuchen, wie sich dies in die Praxis umsetzen lässt. Auch die Industrie ist beteiligt.

Neues Center für Kreislaufwirtschaft eröffnet


Die Carl-Zeiss-Stiftung hat zwölf Millionen Euro in ein neues Forschungszentrum für additive Fertigungstechnologien investiert. Am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier wurde am Donnerstag das „Center für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz mittels Additiver Fertigungstechnologien“ (Center KRAFt) offiziell eröffnet.

Neben der Hochschule Trier beteiligen sich auch die Hochschule Aalen und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an dem Projekt. Der Forschungsverbund soll Prozessketten in der additiven Fertigung, umgangssprachlich auch 3D-Druck genannt, ressourcenschonender gestalten.

Unter Fachleuten gilt die additive Fertigung als vielversprechende Technologie für eine effizientere Ressourcennutzung. Im Gegensatz zu konventionellen Verfahren entstehen Objekte nicht durch Materialabtrag, sondern durch schichtweisen Aufbau. Der entscheidende Ansatz des Centers ist die Integration von Sekundärstoffen in die 3D-Druckprozesse. Damit soll der Einsatz neuer Primärrohstoffe – sowohl bei Kunststoffen als auch bei Metallen und technischen Keramiken – reduziert werden.

Die Wissenschaftler führen dazu umfassende Lebenszyklusanalysen durch. Dadurch soll messbar werden, inwieweit die Verwendung von Sekundärstoffen tatsächlich zur Ressourcenschonung beiträgt.

„Als interdisziplinär aufgestellter Forschungsverbund bündelt das CZS Center KRAFt standortübergreifend Kompetenzen und nimmt im Bereich der additiven Fertigung den gesamten Prozess aus verschiedenen Perspektiven in den Blick. Dadurch versprechen wir uns neue Lösungsansätze für die Kreislaufwirtschaft“, erklärt Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung.

Zehn interdisziplinäre Arbeitsgruppen

Innerhalb des Centers decken zehn interdisziplinäre Arbeitsgruppen die gesamte Prozesskette der additiven Fertigung ab. Sie befassen sich mit Materialcharakterisierung, Analyse von Stoff- und Energiedaten sowie verbesserten Fertigungsprozessen.

Darüber hinaus arbeitet das Center mit 24 externen Partnern, vorwiegend aus der Industrie, zusammen. Diese erhoffen sich offenbar verwertbare Ergebnisse für ihre jeweiligen Anwendungsfelder.

320°/re

Mehr zum Thema
Kabinett beschließt Batterie-Anpassungsgesetz
Neuer Schwalbe-Schlauch mit 91 Prozent Recyclinganteil
Landwirtschaftliche Abfälle: Aus Agrarresten wird Kleidung
Grannex startet Regelbetrieb mit neuem Kunststoffrecyclingverfahren
Procter & Gamble nutzt Silphiefasern für Lenor-Verpackung
Neue Altfahrzeugverordnung: Das haben die EU-Umweltminister beschlossen
Gesetz gegen Fast Fashion: Frankreich erklärt Wegwerfmode den Kampf
Bundesrat fordert Recyclinginitiative für Matratzen
Hochwertig und nahezu emissionsfrei: Volvo setzt recycelten Stahl ein
Batteriespeicher aus Autoakkus: Voltfang sichert sich 15 Millionen Euro
Pommesgabel als Vorreiter: Plastikfreie Alternative für Festivalgastronomie
Wie Haferschalen eine Mühle mit Energie versorgen