Second-Life-Speicher

Alte Autobatterien sollen der Deutschen Bahn dabei helfen, Stromkosten zu sparen. Im Leipziger Werk installiert der Konzern erstmals sogenannte Second-Life-Batteriespeicher. Diese speichern den Strom aus einer Solaranlage.

Bahn macht alte Elektroauto-Batterien zu Stromspeichern


Die Deutsche Bahn will die Stromkosten in ihren ICE-Werken senken, indem sie ausgediente Autobatterien und Solarenergie kombiniert. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde das Leipziger Werk mit einem sogenannten Second-Life-Batteriespeicher aus alten Elektroauto-Batterien ausgestattet. Wie die Bahn mitteilte, sollen weitere Werke folgen.

Die Anlage besteht aus gebrauchten Autobatterien, die nicht mehr stark genug sind, um E-Autos anzutreiben. Sie können jedoch als Speicher genutzt werden. Diese Module speichern den Strom, den eine Solaranlage auf dem Dach des Werks erzeugt. Wird für die Wartungsarbeiten an den Zügen besonders viel Strom benötigt, gibt der Speicher ihn ab.

Kostenersparnis von 85.000 Euro pro Jahr

Mit der Solaranlage und dem Batteriespeicher könne rund ein Viertel des Strombedarfs des Leipziger ICE-Werks gedeckt werden, sagte Katrin Habenschaden, die Nachhaltigkeitschefin der Deutschen Bahn. Jährlich würden dadurch rund 85.000 Euro Energiekosten am Standort gespart. Dies sei ein gutes Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zusammengebracht werden können.

Der Second-Life-Batteriespeicher wurde von einem Start-up der Deutschen Bahn entwickelt. Er besteht aus 30 Modulen von acht Elektroautos, die zuvor fünf bis sieben Jahre mit den Batterien gefahren sind. Nach Angaben der Bahn könnte der Speicher bei einem steigenden Strombedarf im Werk erweitert werden.

Auch das Instandhaltungswerk in Kassel soll mit einem solchen Speicher ausgestattet werden. Zudem wird geprüft, an welchen weiteren Standorten die Technik genutzt werden kann. Der Einsatz der Batteriespeicher ist Bestandteil des Sanierungsprogramms der Bahn, mit dem unter anderem die Wirtschaftlichkeit des Konzerns verbessert werden soll.

320°/dpa

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