Batteriezellenproduktion
Im wichtigsten Werk von Northvolt in Schweden werden die Lichter ausgehen. Bis Ende Juni wird die Produktion von Batteriezellen in Skellefteå komplett heruntergefahren.
Produktion im Northvolt-Stammwerk wird eingestellt
Am zentralen Standort des insolventen schwedischen Batterieherstellers Northvolt wird die Produktion vollständig eingestellt. Bis zuletzt habe man die Batteriezellenproduktion in Skellefteå noch mit begrenzter Personaldecke und unterstützt vom einzigen bestehenden Kunden Scania fortführen können, teilte Insolvenzverwalter Mikael Kubu mit. Dies sei jedoch langfristig nicht tragfähig. Daher werde die Produktion im Werk Northvolt Ett schrittweise heruntergefahren. Ziel sei es, sie bis zum 30. Juni einzustellen.
Wie Kubu mitteilte, wird nach wie vor ein Käufer gesucht. Eine realistische Aussicht auf eine zeitnahe Übernahme von Northvolt Ett gebe es jedoch nicht.
Kurz zuvor hatte das schwedische Radio berichtet, dass die VW-Tochter Scania aus wirtschaftlichen Gründen plant, keine Batterien mehr bei Northvolt zu kaufen. Nach unbestätigten Angaben des Rundfunksenders SVT will sich der Lkw-Bauer seine Batterien künftig vom chinesischen Hersteller CATL besorgen. Ohne Scania hätte Northvolt keine Kunden mehr.
Northvolt hatte am 12. März in Schweden Insolvenz angemeldet. Dank Scania konnte der Betrieb im Werk Skellefteå noch in begrenztem Umfang fortgesetzt werden. Laut SVT arbeiten dort derzeit noch etwa 900 Mitarbeiter im Werk.
Sprecher: Keine Konsequenzen für Heide
Die Zukunft der im Bau befindlichen Northvolt-Fabrik bei Heide in Schleswig-Holstein bleibt weiter offen. Die deutsche Projektgesellschaft ist früheren Angaben zufolge nicht direkt von der Insolvenz betroffen. Auch nach dem neuen Bescheid von Kubu sagte ein deutscher Northvolt-Sprecher der dpa, dass die Einstellung der Produktion in Skellefteå keine Konsequenzen für den Standort Heide habe.
Andere Northvolt-Geschäftsbereiche wurden zuletzt bereits verkauft, darunter ein Werk im polnischen Danzig, das von Scania übernommen wird. Kubu merkte nun an, dass es auch für andere Bereiche der Unternehmensgruppe Interessenten und potenzielle Käufer gebe.