Ermittlungen in Oldenburg
Auf einem geplanten Neubaugebiet in Oldenburg soll illegal Sondermüll vergraben worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Unter den Beschuldigten ist auch ein ehemaliger städtischer Mitarbeiter.
Sondermüll unter geplantem Wohnviertel
Auf dem Areal des ehemaligen Fliegerhorstes in Oldenburg soll ein neues Wohnviertel entstehen. Doch unter der Oberfläche lagert Sondermüll, der illegal im Bereich des ehemaligen Schießstandes vergraben wurde. Dabei soll es sich unter anderem um asbesthaltiges und mit krebserregenden Stoffen belastetes Material handeln.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt bereits gegen drei Beschuldigte wegen des Verdachts des unerlaubten Umgangs mit Abfällen. Zugleich ermittelt die Staatsanwaltschaft Osnabrück wegen Korruptionsvorwürfen. Unter den Beschuldigten ist auch ein ehemaliger städtischer Mitarbeiter.
Ein von der Staatsanwaltschaft Oldenburg beauftragtes Gutachten hat ergeben, dass sich in Bodenproben aus einer Tiefe von bis zu 3,90 Metern Giftstoffe befinden, deren Konzentration die zulässigen Grenzwerte überschreitet. Zuvor war eine von der Stadt Oldenburg in Auftrag gegebene Grundwasseranalyse zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Gefährdung für Mensch und Umwelt bestehe. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) betonte, er vertraue weiterhin der Verwaltung. Nun müsse Einsicht in das Gutachten der Staatsanwaltschaft genommen werden.
Der Rat der Stadt Oldenburg fordert unterdessen eine lückenlose Aufklärung über mögliche Umweltgefahren. Sollten sich der Vorwurf der illegalen Müllentsorgung und der Korruptionsverdacht bestätigen, sollen die laufenden Aufträge der an der Schießstandverfüllung beteiligten Firmen gekündigt werden, beschloss der Rat am Montagabend.
CDU-Ratsherr Christoph Baak warf Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) mangelnde Krisenkommunikation vor. Die Sorgen der Anwohner seien nicht ernst genommen worden. „Da wurden Ängste runtergespielt“, sagte er.