Hafen Mukran

Vom Bau der geplanten Biokohlenstoffanlage auf Rügen wird künftig auch das benachbarte LNG-Terminal profitieren. Der Edelstahlproduzent Outokumpu wird dorthin Prozesswärme liefern. Das Terminal kann damit einen großen Teil seines Energiebedarfs decken.

Biokohlenstoffanlage auf Rügen liefert auch Prozesswärme


Im Industriehafen Mukran auf Rügen soll künftig nicht nur Biokohlenstoff aus Altholz entstehen, sondern auch Energie für das benachbarte LNG-Terminal. Der Betreiber des LNG-Terminals „Deutsche Ostsee“, die Deutsche ReGas, und der finnische Edelstahlproduzent Outokumpu haben dazu ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Ihr Ziel ist die Dekarbonisierung der eigenen Prozesse.

Grundlage der Zusammenarbeit ist eine geplante Anlage der Outokumpu EvoCarbon GmbH, die ab Sommer 2026 im Hafen Mukran Biokohlenstoff herstellen soll. Als Nebenprodukt des Herstellungsprozesses fällt Prozesswärme an. Diese soll künftig an das LNG-Terminal der Deutsche ReGas geliefert und dort genutzt werden.

Biokoks als Ersatz für fossile Brennstoffe

„Nach Outokumpus Entscheidung, den Hafen Mukran als Standort zu wählen, ist diese Kooperation der logische nächste Schritt für unsere Unternehmen“, erklärt Ingo Wagner, CEO von Deutsche ReGas. „Die Prozesswärme ermöglicht es uns, einen wesentlichen Teil unseres Energiebedarfs zu decken. Die geplante Zusammenarbeit unterstreicht unser Engagement für die Dekarbonisierung unseres Terminals und die Senkung der Betriebskosten für unsere Kunden.“

Outokumpu will den in Mukran produzierten Biokohlenstoff anschließend zur Weiterverarbeitung nach Tornio in Finnland verschiffen. Dort betreibt der Konzern auf seinem Werksgelände eine neue Pelletieranlage, um den finalen Biokoks herzustellen. Dieser soll in der Edelstahlproduktion fossilen Koks ersetzen.

„Der Einsatz von Biokoks statt fossilem Koks ist die momentan sinnvollste verfügbare Technologie, über die wir unsere direkten Emissionen in der Edelstahlproduktion konkret reduzieren können“, sagt Stefan Erdmann, Chief Technology Officer (CTO) der Outokumpu Group. Die neue Anlage in Mukran soll jährlich 15.000 Tonnen Biokohlenstoff aus Altholz-Biomasse produzieren.

320°/re

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