Kunststoffabfälle

Die beiden Unternehmen GreenDot und Agilyx wollen auch beim chemischen Recycling von Polystyrol zusammenarbeiten. Das gewonnene Styrolmonomer soll an die Industrie gehen, vor allem an die Markeninhaber.

Chemisches Recycling: GreenDot und Agilyx wollen kooperieren


Ob als Joghurtbecher, Isolierstoff oder Schutzverpackung: Polystyrol ist allgegenwärtig. Doch nach dem Gebrauch gestaltet sich das Recycling schwierig. Die beiden Unternehmen GreenDot und Agilyx setzen deshalb auf das chemische Recycling. Sie haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach GreenDot Polystyrolabfälle als Rohstoff an die Styrenyx-Anlagen von Agilyx liefern wird, wo diese chemisch recycelt werden.

Geplant ist, dass GreenDot jährlich bis zu 20.000 Tonnen Abfall an Agilyx liefern wird. Das durch das Recycling gewonnene Styrolmonomer soll vorrangig an jene Markeninhaber zurückfließen, die im Rahmen der erweiterten Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR) Kunden von GreenDot sind. So sollen die Unternehmen dabei unterstützt werden, die steigenden Recyclingquoten der neuen EU-Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation, PPWR) zu erfüllen.

Chemisches Recycling als Schlüsseltechnologie

„Wir haben durch unsere bestehenden Programme einen einzigartigen Zugang zu großen Mengen an Kunststoffabfällen sowie die Expertise und Kapazität, hochwertige Rohstoffe für das Advanced Recycling herzustellen“, sagt Laurent Auguste, der CEO von GreenDot. Die Kooperation mit Agilyx sei ein entscheidender Baustein, um die Recyclingquote von Polystyrol zu erhöhen.

Im März dieses Jahres hatten das norwegische Unternehmen Agilyx und die spanische Firma Circular Resources die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens bekannt gegeben. An dem Joint Venture mit dem Namen Plastyx hält Agilyx einen Anteil von 60 Prozent. Das Unternehmen Circular Resources, das 2022 den Grünen Punkt übernommen hat, hat die restlichen 40 Prozent übernommen.

Das neue Joint Venture mit Sitz in Großbritannien soll der führende Rohstofflieferant für den europäischen Kunststoffrecyclingmarkt werden, teilt Agilyx damals mit. Der Fokus liegt dabei offenbar auf Rohstoffen für das chemische Recycling. Bis Ende 2025 will Plastyx Verträge über die Beschaffung von 200.000 Tonnen Altkunststoffen abschließen. Damit soll eine zuverlässige Versorgung mit hochwertigen Polymeren für lebensmittelechte und andere Hochleistungsverpackungen sichergestellt werden.

320°/re

Mehr zum Thema
Kabinett beschließt Batterie-Anpassungsgesetz
Neuer Schwalbe-Schlauch mit 91 Prozent Recyclinganteil
Landwirtschaftliche Abfälle: Aus Agrarresten wird Kleidung
Grannex startet Regelbetrieb mit neuem Kunststoffrecyclingverfahren
Procter & Gamble nutzt Silphiefasern für Lenor-Verpackung
Neue Altfahrzeugverordnung: Das haben die EU-Umweltminister beschlossen
Gesetz gegen Fast Fashion: Frankreich erklärt Wegwerfmode den Kampf
Bundesrat fordert Recyclinginitiative für Matratzen
Hochwertig und nahezu emissionsfrei: Volvo setzt recycelten Stahl ein
Batteriespeicher aus Autoakkus: Voltfang sichert sich 15 Millionen Euro
Pommesgabel als Vorreiter: Plastikfreie Alternative für Festivalgastronomie
Wie Haferschalen eine Mühle mit Energie versorgen